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Frage von Tanja G. •

Frage an Wolfgang Beuß von Tanja G. bezüglich Recht

Sehr geehrter Herr Beuß,

Sie möchten, dass Hamburger Kindern christliche Werte und Normen vermittelt werden. Eine Studie stellte fest:

Christen rassistischer als Konfessionslose.

Unter http:www.lvz-online.de/download/dokus/Expertise.pdf finden Sie eine Untersuchung der Universität Bielefeld.

Ein Auszug:
Ähnlich wie auch im übrigen Deutschland offenbart sich auch für Sachsen, dass Religionszugehörigkeit nicht vor Menschenfeindlichkeit schützt. Angehörige der beiden großen christlichen Konfessionen erweisen sich im Gegenteil eher bereit als Konfessionslose, fremdenfeindlichen und rassistischen Aussagen zuzustimmen.

Woher nehmen Sie - wie Frau von der Leyen - den Optimismus, dass christliche Wertebesinnung und -erziehung für junge Menschen so vorteilhaft ist, dass andere Religionsgemeinschaften hier nur nebensächlich sind und Konfessionslose völlig unerwähnt bleiben können?

Die großen christlichen Kirchen hatten in vielen Jahrhunderten die Macht, die Gesellschaft in ihrem Sinne zu verändern. Sogar bei ihren Angehörigen ist das Ergebnis
niederschmetternd. Was rechtfertigt, dass in Hamburg die christliche Minderheit privilegiert wird?

Mit freundlichen Grüßen
Tanja Großmann

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Großmann,

vielen Dank für Ihre Frage.

Der Einfluss christlicher Werte in der Erziehung unserer Kinder kommt für mich große Bedeutung zu. Schließlich ruht die Kultur und Gesellschaft unseres Landes auf christlichen Werten und Normen. Sie stellen für mich einen identitätsstiftenden Zusammenhalt dar und prägen das Denken und Handeln der Menschen tagtäglich – ohne dass wir uns dessen immer bewusst sind.

Als Christ lehne ich jede Form von Rassismus strikt ab. Als Maßstab für meine innere Haltung habe ich die Botschaft gewählt, die Jesu Christi uns in der Bergpredigt vermittelt.

Darüber hinaus gehe ich davon aus, und so war es ja bereits der Presse zu entnehmen, dass Frau von der Leyen in den nächsten Monaten Gespräche mit verschiedensten anderen Institutionen und auch mit Vertretern von nicht-christlichen Glaubensrichtungen führen wird. Ich finde es aber aus den bereits genannten Gründen richtig, als Auftakt der Gespräche rund um das Thema „Erziehung“ zunächst die Repräsentanten beider christlicher Religionen in Deutschland anzusprechen. Auch weil sie die größte Anzahle an Kinderbetreuungsplätzen (2,1 Millionen) bereitstellen und mit praktischer Erfahrung aus dem Alltag in die Diskussion gehen.

Zu guter Letzt: Ich kann in Hamburg keine Privilegierung einer christlichen Minderheit ausmachen.

Mit freundlichen Grüßen,

Wolfgang Beuß