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Frage von Andreas R. •

Frage an Wolfgang Beuß von Andreas R. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Beuß,

Ich bin selbst gerade in der Endphase meines technischen Hochschulstudiums. Wie viele Studierende erwäge auch ich, ins Ausland zu gehen.

Ich habe umgekehrt den Eindruck, dass die Migrationspolitik in Deutschland völlig wahllos verläuft. Am Ende kommen keine Fachkräfte nach Deutschland (die ziehen in Länder wo man nicht so wahllos ist, etwa nach England, Kanada, Schweden), sondern Geringqualifizierte, die sofort Anspruch auf Sozialleistungen haben, was ihnen nicht zu verübeln ist, wenn sie diese wahrnehmen.

Erschreckend und bezeichnend ist für mich das folgende Interview von tagesschau.de mit dem Migrationsexperten Klaus J. Bade:
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5663794_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html

Auf Dauer ist eine Drift der Intelligenz ins Ausland zu erkennen, die erschreckend ist und für die deutsche Wirtschaft existenziell sein wird. Wie wollen Sie diesen Trend stoppen? Etwa mit dem im Interview erwähnten Punktemodell?

Mich interessiert besonders ihre Meinung als Wissenschaftsexperte.

Grüße
Andreas Reichhardt

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Reichardt,

vielen Dank für Ihre Frage, die generell ein bundespolitisches Thema anspricht. Gerne gehe ich jedoch als Hamburger Wissenschaftspolitiker kurz auf die Problematik "Brain Drain" ein, die auch in dem von Ihnen zitierten Tagesschau-Interview angesprochen wird.

Um zu verhindern, dass qualifizierte Wissenschaftler und Hochschulabsolventen ins Ausland abwandern und um die Attraktivität Deutschlands für ausländische Wissenschaftler zu steigern, ist es meiner Meinung nach notwendig, grundsätzlich die Rahmenbedingungen für exzellente Forschung an deutschen Hochschulen zu verbessern.

Ich unterstütze daher ausdrücklich die Bundesinitiative "Pakt für Forschung und Innovation", die zum Ziel hat, bis zum Jahr 2010 verstärkt in den Bereich Wissenschaft zu investieren.

Dieses Engagement spiegelt sich auch in dem aktuellen Haushaltsplan-Entwurf des Bundes für 2007 wieder. Im Einzelplan 30 (Bundesministerium für Bildung und Forschung) sind zahlreiche Maßnahmen aufgeführt, die den Wissenschaftsstandort Deutschland stärken werden. Dazu zählt zum Beispiel die Vollkostenfinanzierung (Overhead auf eingeworbene Mittel der Deutschen Forschungsgesellschaft) oder auch das neue Instrument der Forschungsprämie. Letztere wird auf Aufträge aus dem Mittelstand an die Hochschulen und Forschungseinrichtungen gezahlt. Sie setzt einen starken Anreiz zur Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und steigert die Innovationskraft des Mittelstandes. Im besten Falle entstehen, so meine Hoffnung, neue attraktive Arbeitsplätze, die einer Auswanderung vorzuziehen sind.

Weitere ausführliche Informationen zum Thema finden Sie unter www.cdu.de.

Mit freundlichen Grüßen,

Wolfgang Beuß