Frage an Winfried Kretschmann von Georg B.
Guten Tag Herr Kretschmann,
als Lehrer wissen Sie wie wichtig Bildung ist. Können Sie mir erklären warum viele Lehrbeauftragten an Hochschulen nicht einmal den Mindeslohn erhalten, da sie neben der Unterrichtszeit noch Vorbereitungszeit, Nachbereitungszeit, Beratung der Studierenden vorort, Beratung und Begleitung der Studierenden online, Literaturrecherche, ... leisten müssen. Sieht so die Bildungspolitik der Grünen aus. Auf Ausbeutung basierende Vorlesungen? Ich freue mich auf eine ehrliche Antwort. Bitte basteln sie nicht an den Zahlen rum, meine und der Berufsalltag vieler Lehrbeauftragtenkollegen und -kolleginnen sprechen eine deutliche Sprache. Die jämmerlich und entwürdigende Situation ist nackte Realität.
Lieben Gruß
G. B.
Sehr geehrter Herr B.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage.
Lehrbeauftragte sind laut Landeshochschulgesetz immer nebenberuflich Tätige, insofern stellt sich die Frage des Mindestlohns hier nicht.
Dass das in der Praxis anders aussieht, wissen wir allerdings auch - insbesondere an den Musikhochschulen, zum Teil auch an der DHBW. Wir haben uns deswegen für eine Erhöhung der Vergütungen eingesetzt. In Bezug auf die Musikhochschulen war das eines der großen Themen des Hochschulfinanzierungsvertrags. Wie weit die Vergütungsrahmen tatsächlich ausgeschöpft werden, ist allerdings Sache der Hochschulen. Zudem wurden gerade bei den Musikhochschulen auch Schritte unternommen, um den hohen Anteil an Lehrbeauftragtenstunden zu reduzieren und statt dessen neue Stellen im "Mittelbau" zu schaffen. Wieweit das Maßnahmenpaket im Hochschulfinanzierungsvertrag tatsächlich greift, muss in den nächsten zwei Jahren evaluiert werden, um den Nachfolgefinanzierungsvertrag entsprechend aufsetzen zu können.
Wir hoffen, Ihnen damit weitergeholfen zu haben und verbleiben
mit freundlichen Grüßen
Team Kretschmann