Frage an Winfried Kretschmann von Ralf E. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Kretschmann,

ich hoffe, Sie hatten ein schönes Osterfest und finden nun evtl. kurzfristig Zeit, meine Frage vom 18.03.2012 zum Thema Radverkehr zu beantworten.

Es ist nun mal leider so, dass über Unfallstatistiken, StVO und Verwaltungsvorschriften viel zu wenige Bürger, Beamte und leider auch Verkehrsplaner Bescheid wissen. Erschreckenderweise gehören auch Polizisten in deutlicher Mehrheit dazu.

Je länger "wir" warten, desto mehr fehlgeplante, falsch beschilderte und schlecht (aus-)geführte Radwege entstehen. Deshalb bitte ich nochmals freundlich um Stellungnahme.

An dieser Stelle möchte ich Sie noch zu zwei Grundproblemen im Radverkehr befragen:

1. Was ist Ihrer Meinung nach der richtige Weg, gegen Gehwegradler vorzugehen? Bei uns in Frickenhausen bzw. in "Ihrem" Nürtingen ist es ganz "normal", dass auch viele Erwachsene auf Gehwegen radeln. Sie gefährden damit nicht nur sich selbst und andere (Fußgänger) sondern geben auch ein schlechtes Vorbild ab. Dies wiederum lässt die Akzeptanz von Radfahrern auf der Fahrbahn durch Kfz-Fahrer noch mehr absinken.

2. Kinder bis zum 8. Lebensjahr müssen den Gehweg benutzen. Bis zum 10. Lebensjahr dürfen Sie es. Sind Sie nicht auch der Meinung, dass dieses Gesetz ein Fehler ist und man diese Entscheidung den Eltern überlassen soll? Vor allem in Tempo-30-Zonen ist das doch absolut überflüssig. Immerhin gilt der Gehweg als besonders gefährlich (Grundstücksausfahrten) und es gibt ja im Gesetz auch keine Wahlmöglichkeit ("sofern zumutbar"). D.h. dass auch 30-cm-Wege benutzt werden müssen, wie wir sie in unserer Altstadt durchaus finden.

Danke im Voraus für Ihre ausführliche Antwort!

Mit freundlichem Gruß,

Ralf Epple