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Winfried Kretschmann
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Frage von Eva S. •

Frage an Winfried Kretschmann von Eva S. bezüglich Wirtschaft

Lieber Herr Kretschmann,

viele Fachleute sind der Ansicht, dass jetzt ein vor allem ein ehrgeiziges Kraft-Wärme-Kopplungs-Programm helfen würde, die Kilowattstunden zu ersetzen, die über das hinaus gehen, was durch die 8-Wendehals-Abschaltungen an Ersatz notwendig wird (weil die 8 AKW, sofern sie überhaupt produziert haben, in der Summe exakt den Exportüberschuss eingespeist haben).

Gibt’s es denn dazu bei Grüns schon Überlegungen, wie das auf Landesebene schnell umsetzbar wäre?
Vielleicht kann man sich ja bei etwas von der pfiffigen Heizungspumpen-Austausch-Aktion in Tübingen abgucken – eine geniale win-win-win-Situation!

Der Vorteil eines zügigen KWK-Programms liegt auf der Hand: man umschifft durch die Dezentralität die unsägliche Leitungsdiskussion, bei der wieder den Bürgern die Schuld an allem zugeschoben werden soll und nimmt das mittelständische Handwerk auch mit ins Boot.

Mit freundlichem Gruß,
Eva Stegen

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Stegen,

Sie haben völlig recht: In der aktuellen Debatte um den Atomausstieg kommen die vielen Möglichkeiten des Stromsparens und von mehr Energieeffizienz durch Kraft-Wärme-Kopplung viel zu kurz. Wir wollen nach der Wahl beides voranbringen.

Auf Landesebene denkbar ist dabei wie von Ihnen erwähnt zum Beispiel ein Austauschprogramm für Heizungspumpen, die laut Bundesverband der Energiewirtschaft rund zweieinhalb Prozent des deutschen Stromverbrauchs ausmachen. Geregelte Heizungspumpen sparen etwa Dreiviertel des Stromverbrauchs von ungeregelten Heizungspumpen. Ein anderes Thema ist der Ausbau der industriellen KWK.

Obwohl die zukünftige Energieerzeugung viel dezentraler als die heutige sein muss, folgere ich daraus nicht, dass wir auf den Ausbau der Stromübertragungsnetze in Deutschland von Nord nach Süd und mittelfristig des europäischen Verbundnetzes verzichten könnten. Der Ausbau ist Bestandteil aller Szenarien, die eine weitgehende Umstellung auf Erneuerbaren Strom zum Ziel haben. Diese Fragen müssen wir mit einer ernst gemeinten und offenen Bürgerbeteiligung angehen.

Mit freundlichen Grüßen
Winfried Kretschmann

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