was gedenken sie gegen massentierhaltung zu tun
Sehr geehrter Herr G.,
in Deutschland führt die gegenwärtige Form der intensiven Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere zunehmend dazu, dass viele Bürgerinnen und Bürger diese Haltungsform nicht länger befürworten. Für die SPD-Bundestagsfraktion kann Landwirtschaftspolitik nur mit den Bürgerinnen und Bürgern und im Einklang mit unser aller Interessen gestaltet werden. Tierhaltung braucht gesellschaftliche Akzeptanz - sowohl in den ländlichen Regionen als auch in den Städten.
Deshalb setzen wir uns für kleine und mittelständische bäuerliche Betriebe ein, die Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Lebensqualität in den Regionen halten und erhalten. Den Grundsatz der Massentierhaltung, möglichst billig und möglichst viel zu produzieren, lehne ich und lehnen wir als SPD-Bundestagsfraktion aus Gründen des Tier- und Umweltschutzes ab. In der Nutztierhaltung setzen wir konsequent auf die Verbesserung des Tierwohls.
Eine gute Tierhaltung kann aus meiner Sicht in Zukunft nur dann gelingen, wenn sie dem Tier- und Klimaschutz gerecht wird, Transparenz beim Einkauf schafft und tierhaltenden Betrieben eine verlässliche Perspektive bietet. Dabei geht es auch darum, weniger Tiere besser zu halten.
Den ersten praktischen Schritt für den Umbau der Nutztierhaltung werden wir mit dem Tierhaltungskennzeichnungsgesetz gehen. Hierzu sind die parlamentarischen Beratungen seit Dezember letzten Jahres im Gange. Die Tierhaltung wird sich verbessern, die Kennzeichnung wird verpflichtend, die Standards werden nachvollziehbar und überprüfbar, und nicht nur von Marktinteressen geleitet, sondern auf das Tierwohl ausgerichtet.
Mit freundlichen Grüßen
Wiebke Papenbrock