Frage an Wibke Brems von Sandra L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Landtagsabgeordnete Brems.
In der Bürgeranfrage durch Herrn Greve wird Ihnen die Frage zu Ihrer persönlichen Einschätzung gestellt, ob Sie nach Betrachtung der Bilder die Haltung der Tiere als artgerecht empfinden.
Leider beantworten Sie diese Frage nicht, sondern verweisen auf medizinische Notwendigkeit und schreiben, es gäbe keine ausreichend erforschten und aussagekräftigen Ersatzmethoden.
Die Bundesregierung fördert die tierversuchsfreie Forschung mit durchschnittlich nur 3,5 bis 4 Millionen Euro jährlich, entgegen der Milliarden, die in der tierexperimentellen Forschung zur Verfügung stehen.
Im Gegensatz zum Tierversuch liefern moderne tierversuchsfreie Verfahren sehr wohl verlässliche, für den Menschen relevante Ergebnisse und sind dazu meist auch noch kostengünstiger.
Hierzu eine Reihe verlässlicher Alternativmethoden, wie beispielsweise das in-vitro Verfahren:
Das Problem der tierversuchsfreien Forschung ist und bleibt die Validierung. Die Dauer eines Validierungsverfahrens bis zur behördlichen Anerkennung einer tierversuchsfreien Methode und ihre Aufnahme in die Prüfrichtlinien kann sich über 10-15 Jahre hinziehen.
Tierversuche hingegen wurden nie validiert!
Wissen Sie eigentlich, sehr geehrte Frau Brems, dass einige der in den EU- und OECD-Prüfvorschriften verankerten Tierversuche den 1930er und 40er Jahren stammen und bis heute nicht mehr daraufhin überprüft wurden, ob sie sich überhaupt eignen, Gesundheitsrisiken für den Menschen sicher bewerten zu können?
Siehe hierzu:
http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/infos/tierversuchsfreie-forschung/762-huerde-validierung
Halten Sie persönlich dieses Vorgehen nicht für verantwortungslos?
Vorab bedanke ich mich für Ihre Antwort.
Mit freundlichem Gruß,
Sandra Lück
Sehr geehrte Frau Lück,
In unserer Fraktion hat sich die thematische Arbeitsteilung sehr bewährt. Ich bin Fachfrau für Energie- und Klimaschutzfragen. Natürlich antworte ich auch auf Fragen zu anderen Themen. Sobald es jedoch konkrete fachliche Nachfragen gibt, bitte ich Sie, wie bereits in der Antwort an Herrn Greve erwähnt, diese mit meinem Kollegen Martin-Sebastian Abel, tierschutzpolitischer Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion, zu klären. Sie stehen ja auch bereits per Abgeordnetenwatch mit ihm in Kontakt.
Herzlichen Dank für Ihr Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
Wibke Brems