Frage an Volker Liepelt von Christoph S. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Liepelt,
Ich würde gern wissen mit welchen Rezepten Sie dem Problemkomplex von jungendlicher Gewaltkriminalität, Bandenbildung und sog. Intensivtätern zu begegnen gedenken? Neben der selbstverständlichen Hoffnung auf wirtschaftlichen Aufschwung und sinkende Jugendarbeitslosigkeit, welche Maßnahmen auf der Ebene von Prävention in Familie, Schule und Nachbarschaft, von Polizeiarbeit, Justiz sowie Strafvollzug halten Sie für am wichtigsten? Welche Änderungen am gegenwärtigen Umgang mit dem Thema halten Sie für notwendig?
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Steinhardt, Student Sozialwissenschaften, Berlin
Sehr geehrter Herr Steinhardt,
bitte entschuldigen Sie die verspätete Antwort auf Ihre Anfrage.Aber Ihre Frage ist derart komplex , daß sie auf diesem Wege zwangsläufig nur unzulänglich beantwortet werden kann.
Familie und Schule haben beide eine präventive, natürlich auch eine Erziehungsfunktion . Beide Institutionen können diese Aufgaben heute aus unterscheidlichen Gründen nur teilweise wahrnehmen, Daher brauchen wir selbstverständlich Investitionen in die Bildung und bessere Rahmenbedingungen für die Familie. Hierzu gehört auch eine vorschulische Flörderung und die verbesserte Bewertung der Erzehiehungsleistung von Eltern in der Sozialversicherung und im Steuerrecht. Darüber halte ich auch die Einrichtung von Stadtteil-bezogenen Präventionsbeiräten für sinnvoll. Hier arbeiten Polizei, Schule ,Eltern, Einrichtungen der Jugendhilfe zusammen.Allerdings muß auch konsequenter gegen die hohe Kinder- und Jugendkriminalität vorgegangen werden. Hierzu muß künftig im Regelfall bei Heranwachsenden das allgemeine Strafrecht angewendet werden. Das Höchst- maß der Jugendstrafe muß auf 15 Jahre erhöht werden, auch die Möglichkeit der Sicherheitsverwahrung muß im Jugendstrafrecht bei Heranwachsenden ausgeweitet und die nachträgliche Sicherheitsverwahrung eingeführt werden. Ich hoffe, daß Sie mit dieser kurzen Form der Beantwortung zufrieden sind und bin
mit freundlichen Grüße
Volker Liepelt