Frage an Volker Liepelt von Barbara B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Lipelt,
meine Tochter hat einen Abiturdurchschnitt von 2,4, das würde ich als "normals Abitur" bezeichnen. Sie hat sich an allen Berliner Universitäten und einer Fachhochschule um einen Studienplatz beworden und keinen bekommen. Überall lag der Notendurchschnitt weit unter 2 für die, die noch einen Platz bekommen haben. Ich bin der Meinung, dass aber auch normale Abiturienten die Möglichkeit haben müssen in Berlin zu studieren und nicht nur die besten, immerhin bezahlen wir als Eltern ja die Studienplätze in Berlin und wollen dann nicht noch, eventuell sogar mit Studiengebühren, das Studium unserer Kinder in anderen Bundesländern finanzieren, bzw. können das auch gar nicht
Sehr geehrte Frau Brüggener,
es ist meiner Meinung nach völlig richtig, daß ein mit gut "gut" bestandenes Abitur für den direkten Zugang zum Studium reichen sollte, wenn auch nicht in allen Fächern, so doch in der Mehrzahl der geistes- und naturwissen-schaftlichen Studiengänge.Daß in Berlin aber in den letzten Jahren in allen Fächern ein Numerus clausus einge- führt werden mußte, ist einzig und allein der verfehlten rot-roten Senatspolitik geschuldet. Bei steigender Studierquote ist klar, daß insgesamt in Deutschland mehr Studienplätze benötigt werden.Die meisten Bundesländer haben daher ihr Angebot ausge- baut, z.B.: Thüringen um 20%, Baden-Württemberg um 14%, Brandenburg um 13%. Nur Berlin hat die Studien- kapazitäten um 6% reduziert. Rot-rot hat den Universitäten rund 230 Mio Euro an staatlichen Zuschüssen gestrichen, und weitere Rahmenbedingungen deutlich verschlechtert. Dies alles führt jetzt zu einer überspitzten Situation beim Hochschulzugang in Berlin. Zudem war der jetzige Senat nicht fähig, innerhalb der letzten Wahlperiode mit einem Hochschulgesetz diesen zum Teil selbstgemachten Problemen Rechnung zu tragen. Die Folgen spüren Sie gerade. Daher ist ein neues ,modernes Hochschulgesetz erforder- lich, damit die Eigenverantwortlichkeit der Hochschulen gestärkt und die Finanzierung auf eine breitere Basis ge- stellt werden kann. Die Hochschulauswahlverfahren sollen neben den Abi- turdurchschnittsnoten auch Eignung und familiären Lebens raum gewichten.
Mit freundlichen Grüßen
Volker Liepelt