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Frage von Jörn von H. •

Frage an Volker Kröning von Jörn von H. bezüglich Wirtschaft

Würden Sie mir folgen, wenn ich die momentane Situation mit dem Spiel Monopoly vergleiche, kurz bevor die Bank selbst durch die immer wieder neu überraschenden nicht-linearen Steigerungen der Spielgeldsummen vor einer Schein-Knappheit steht und das systeminherente Spielende sich nähert? Müsste man nicht die "Spielregeln" sofort ganz grundlegenden verändern - ohne
nun in die Hörner der globalisierten Globalisierungsgegner stoßen zu wollen? Ist es in einer solchen Situation noch angebracht, für die von der Bad-Strasse , eine "Wahl" zu zelebrieren, wo doch die Fakten klar sind? Oder wollen Sie nur gewinnen?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr von Holten,

ich finde schon, dass die momentane Situation und überhaupt die „Spielregeln“ der Bundesrepublik Deutschland sich erheblich von denen des Monopoly-Spiels unterscheiden. Dennoch möchte ich in dem von Ihnen aufgeworfenen Bild bleiben, um zu erklären, warum wir 1.) nicht nur „für die von der Badstraße“ Wahlen durchführen und 2.), wie die „Spielregeln“ aus meiner Sicht verändert werden müssen.

Natürlich wollen wir diese Wahlen gewinnen, daran besteht kein Zweifel. Dies schließt aber nicht aus, die Wahlen nicht nur für die Badstraße, sondern für alle zwischen ihr und der Schlossallee liegenden Straßen ebenfalls durchzuführen. Im Übrigen, wenn Sie Monopoly häufiger spielen, werden Sie feststellen, dass man auch auf der „Gegengeraden“ zur Schlossallee das Spiel gewinnen kann. Jede und jeder Deutsche hat das gleiche Recht, sich an Wahlen zu beteiligen und so abzustimmen, wie es ihm am sinnvollsten erscheint. Dieses demokratische Grundrecht kennt das Monopoly-Spiel nicht; die Spielregeln sind nicht regelkonform zu ändern.

Wie aber sind die „Spielregeln“ zu ändern? Ganz abgesehen davon, dass Abgaben an die Bank, die Sie mit der Staatskasse gleichsetzen, im Monopoly-Spiel dem Zufall in Form der Ereignisfelder überlassen sind und man statt regelmäßiger Abgaben an die Kasse in jeder Runde 4000 Mark (Euro) erhält, gibt es selbstverständlich bei den „Spielregeln“ der Bundesrepublik Deutschland einige, die vergleichbar mit dem Monopoly-Spiel zu verändern wären.

Lassen Sie mich in der von Ihnen durch die Bad-Straße symbolisierten Frage der Umverteilung nur zwei Beispiele aus dem Wahlmanifest der SPD aufführen:

• Die Bürgerversicherung soll die Kosten des Gesundheitswesens gerechter als bisher verteilen und gleichzeitig allen Versicherten eine angemessene Versorgung sichern. In diesem Fall würden nicht nur die von der Badstraße und die von der Schlossallee in die gleiche Kasse einzahlen, sondern dies auch entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit tun. Niemand könnte sich mehr aus dem solidarischen System verabschieden.

• Mit der „Reichen-Steuer“ sollen besonders hohe Einkommen, wie die von der Schlossallee sie haben, mit 3 Prozent mehr besteuert werden, um die Bildung jener von der Badstraße, aber auch aller anderen zu sichern. Das ist deshalb so wichtig, weil Bildung der Schlüssel zum Aufstieg des Einzelnen wie der Gesellschaft ist.

Darüber hinaus darf ich feststellen, dass die SPD keine weiteren Steuererleichterungen verspricht, weil sonst tatsächlich das systeminhärente Spielende in Form völliger finanzieller Handlungsunfähigkeit der Bank drohen würde.

Ich hoffe, Ihnen damit weitergeholfen und ein wenig Spaß bereitet zu haben.

Mit freundlichen Grüßen

Volker Kröning