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Frage von Hans-Günter G. •

Frage an Volker Kauder von Hans-Günter G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Kauder,

nachdem in Thüringen die Mitglieder Ihres Berliner Koalitionspartners SPD einer rot-rot-grünen Koalition zustimmten und letztendlich Bodo Ramelow zum 1. Ministerpräsidenten der DIE LINKE machten, drohten Sie Ihrem Koalitionspartner, dass Sie dies der SPD nie vergessen werden (www.nachdenkseiten.de vom 05.12.2014)
In anbetracht der Tatsache, dass die neue Thüringer Regierung das Ergebnis einer demokratischen Wahl ist, stellt sich mir die Frage, was Sie an der Berliner SPD so ungeheuerlich finden? Es waren doch die Thüringer Genossen, die eigenständig und souverän, aus landespolitischen Erwägungen so entschieden.

Sollten Sie nicht eher Ihre Thüringer Parteifreunde kritisieren und hier vor allem die abgewählte Frau Lieberknecht, die den Umgang mit ihrem Koalitionspartner durch ihren Fraktionsvorsitzenden Mike Mohring so strapazieren ließ, dass eine weitere Zusammenarbeit unmöglich wurde?

Ist für Sie eine demokratische Wahl nur dann akzeptabel, wenn das Ergebnis Ihren Wünschen entspricht?

Wie würde sich in Zukunft Ihre Drohung auf die Zusammenarbeit mit der SPD in der Berliner Regierung auswirken?

Wären Sie auch bereit - als „Denkzettel“ an die SPD - eine Koalition mit der AfD einzugehen, sollten die Mehrheitsverhältnisse dies ermöglichen?

Können Sie sich vorstellen, dass Ihre Reaktion auf die demokratischen Wahlen und Entscheidungen in Thüringen viele Bürger unverständlich und unangebracht beurteilen, weil sie eine für Deutschland förderliche und konstruktive Politik zumindest sehr erschweren?

Mit dennoch freundlichen Grüßen
Hans-Günter Glaser

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