Frage an Volker Kauder von Helmut W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Kauder,
zur Zeit bin ich im Ausland, und gestern wurde ich auf eine Artikel in der internationalen New York Times aufmerksam gemacht, in dem der Präsident des jüdischen Kongresses auf die "Obzönität" verweist, dass der Westen (und insbesondere das "christliche" Amerika) zwar relativ schnell auf des Leid von einigen Zehntausend Jesiden reagiert, aber in den letzten Jahren so gut wie nichts unternommen hat, um Christen in Syrien vor al-Nusra und ISIS (aka ISIL aka Islamischer Staat) oder die Christen im Iraq vor dem Terror radikaler Sunniten zu schützen.
Sicher ist es gut, wenn das Kurdengebiet im Nordiraq (so ziemlich die einzige Gegend im Nahen Osten, wo Christen unbehelligt leben können) davor geschützt wird, vom islamischen Staat überrannt zu werden, aber ist das wirklich alles, was getan werden kann?
Während des Bosnienkriegs wurden zigtausende Flüchtlinge von dort aufgenommen, obwohl sie dem Wortlaut unserer Gesetze nach keinerlei Anspruch auf Asyl hatten. Warum nimmt Deutschland nicht wenigstens 100.000 Flüchtlinge auf, die in Syrien und Irak keine Zukunft mehr sehen, insbesondere solche, die nicht darauf hoffen können, in Nachbarländern von muslimischen Glaubensbrüdern versorgt zu werden (hier kommen natürlich insbesondere Christen und Jesiden in Frage)? Auch als Ermutigung für andere europäische Staaten, denn nach dem Eindruck, den ich gewonnen habe, müsste Europa eigentlich mindestens 1 Mio. Menschen aufnehmen, um *wirksam* zu helfen.
Gibt es Vorstöße von Fraktionen bzw. Parteien oder Fraktionsübergreifende Initiativen in diese Richtung? Oder wären Sie bereit, etwas in dieser Richtung zu unternehmen? Damit nicht nur über Christenverfolgung etc. gesprochen, sondern auch etwas getan wird?