Frage von Götz H. •

Niedersachsen entwickelt zurzeit die Klima-Anpassungsstrategie, sie soll Ende 2026 fertig sein. Ist die Wiedervernässung von Mooren Teil des Plans, denn Moore ersparen doch auch aktive Entwässerung?

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Antwort von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sehr geehrter Herr H., 

vielen Dank für Ihre Frage. Moore sind beim Klimaschutz von großer Bedeutung. Das gilt besonders für Niedersachsen, denn hier liegen die meisten Moore Deutschlands. Aus entwässerten Moore entweichen bei uns jährlich fast 16 Mio Tonnen Treibhausgase (in CO2-Äquivalenten). Das entspricht einem Anteil an allen Treibhausgasemissionen in Niedersachsen von fast 20 Prozent. In der Landwirtschaft sind entwässerte Moorböden der größte Klimatreiber. Aber, das ist die gute Nachricht, funktionierende Moore können große Mengen CO2 binden. Sie sind riesige CO2-Speicher.  

Die Wiedervernässung von Mooren kann daher einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Maßnahme ist Teil der klimapolitischen Anstrengungen Niedersachsens und wird auch in die Klimaanpassungsstrategie, die derzeit erarbeitet wird, integriert. Bereits heute setzt sich Niedersachsen mit Initiativen wie der „Steuerungseinheit Moorschutz“ und dem „Koordinierungszentrum Moorbodenschutz“ dafür ein, dass Moore als Schlüsselkomponente für Klimaschutz und Klimaanpassung in den Fokus rücken. 

Denn die Wiedervernässung von Mooren spart Kosten und Energie für die aktive Entwässerung. Gleichzeitig reduziert sie die Treibhausgasemissionen aus entwässerten Moorböden und trägt zu einem stabileren Wasserhaushalt bei, was in Zeiten zunehmender Trockenheit besonders wichtig ist. Diese Vorteile unterstreichen die strategische Bedeutung des Moorschutzes in Niedersachsen, das als Moorland eine besondere Verantwortung trägt.  

Mit freundlichen Grüßen 

Volker Bajus 

 

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