Frage an Uwe Flüß von Konrad F. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Flüß,
als Kandidat für den kommenden Landtag wissen Sie, dass die Energieversorgung in B. - W. mit wenigen Ausnahmen von importierter Energie (Uran, Kohle, Erdöl, Erdgas) abhängig ist. Mit Ausnahme von der Kohle wird es weltweit in den nächsten Jahrzehnten Versorgungsengpässe geben.
Meine Frage: Welche Chance geben Sie den erneuerberen Energien, - die mit Ausnahme von Geothermie alle von der Sonne kommen, - dass diese rechtzeitig vor dem Energie-Crash in genügend hohem Umfang in unserem Bundesland, in Deutschland und weltweit installiert werden?
Sehr geehrter Herr Fleig,
Sie sprechen ein Problem an, das natürlich meine Grüne Seele berührt: Sind erneuerbare Energien bereit, einen Energie-Crash aufzufangen? Und leider muss die Antwort hier lauten: Nein, im Moment noch nicht.
Doch Sie fragten nach den Chancen und hier fällt meine Antwort um einiges positiver aus. Ich schätze das Potential erneuerbarer Energien sehr hoch ein. Wir müssen es nur endlich ausnützen. Dies geschieht bislang tragischerweise nur in Ansätzen.
Deswegen haben wir Grüne in unserem Wahlprogramm für die Landtagswahl ein umfassendes Maßnahmenpaket geschnürt, das ich Ihnen gerne vorstellen möchte:
Neben Solarenergie und Wasserkraft soll die energetische Nutzung der Biomasse zu einer tragenden Säule der Energieversorgung werden. Die Energiegewinnung aus Holzhackschnitzeln, Holzpellets und Biogas sowie der Einsatz von Biokraftstoffen helfen der Umwelt, tragen zur Kostenreduzierung bei und sichern landwirtschaftliche Existenzen. Außerdem, wie Ihnen sicherlich bekannt ist, schafft dies neue Arbeitsplätze im ländlichen Raum und in der mittelständischen Wirtschaft.
Sie sprachen in Ihrer Frage die Geothermie an. Genau solche sinnvollen Lösungen wie die Nutzung der Erdwärme zur Wärmeversorgung und Stromgewinnung müssen gefördert und gefordert werden. Zumal Baden-Württemberg mit dem Oberrheingraben und in Bad Urach ideale Voraussetzungen für Geothermie besitzt.
Außerdem schweben uns innovative Projekte, wie ein umfassendes Contractingprogramm, vor, welches helfen soll, in öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Krankenhäusern und Universitäten Energie zu sparen und erneuerbare Energien einzusetzen: Private Investoren finanzieren Umbau- und Sanierungskosten und erhalten dafür aus den eingesparten Energiekosten Zinsen für ihr Engagement. ArchitektInnen, BauingenieurInnen und HandwerkerInnen sollen im Hinblick auf den Einsatz erneuerbarer Energien besser ausgebildet werden. Entsprechende Fortbildungsmöglichkeiten wollen wir fördern.
Sie sehen, wir sind bereit das Potential der erneuerbaren Energien auszunutzen. Wir sind bereit, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Uwe K. Flüß