Bild Ute Finckh-Krämer
Ute Finckh-Krämer
SPD
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Ute Finckh-Krämer zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Günti G. •

Frage an Ute Finckh-Krämer von Günti G. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrte Frau Dr. Finkh-Krämer,

Ihre Antwort ist mehr als unbefriedigend, denn sie ist ausweichend.
Dass Sie sich auf Ihr Mandat als MdB zurückziehen, um nicht zu antworten ist schade. Vergessen Sie bitte nicht, dass ihr Wahlkreis in Berlin Sie in den Bundestag entsendet hat, daher sollten Sie auch zu Berliner Themen klar Stellung beziehen. Außerdem sind ja wohl noch im SPD Ortsverein Steglitz-Zehlendorf, oder? Ich meine, wir Wähler haben ein Recht zu erfahren, was Sie denken und unternehmen, jenseits der Parteislogans.

Aus Ihrer Antwort kann ich vermuten, dass Sie nicht für Olympia sind. Warum sagen Sie dies dann nicht offen und ehrlich? Wenn Sie der Meinung sind, dass die Olympischen Spiele Berlin und seinen Bürgern mehr schadet als nutzt, sollten sie sich dagegen aussprechen und für diesen Standpunkt bei uns Bürgern und in der Partei offen werben. Schweigen, nur weil Wowereit die Olympiade will, und keiner wagt zu widersprechen, kann es ja nicht sein („Die Partei, die Partei hat immer recht“).

Bitte beantworten Sie mir und vielen Bürgern (die dies hoffentlich lesen), klar meine obigen Fragen. Sind Sie nun für oder gegen Olympia in Berlin?

Zum IOC: Es wird immer behauptet, unter dem neuen IOC-Präsidenten Bach hätte sich der IOC reformiert. Nur komisch, dass fast die gleichen Leute im Präsidium sitzen wie in den früheren Jahren. Nur einige Top-Leute, deren Rücktritt wegen Korruption nun wirklich nicht mehr zu vermeiden war, sind verschwunden. So schweigt der IOC und Bach zu den klar belegten Doping Vorwürfen gegen Russland, selbst eine russische Spitzensportlerin bezeugt dies ( http://www.spiegel.de/sport/sonst/ard-zeigt-dokumentation-ueber-doping-in-russland-a-1006401.html ).

Trotzdem bejubeln Müller und Henkel den angeblich reformierten IOC und versprechen reformierte olympische Spiele in Berlin.
Sie schreiben von Ihren Einschätzungen zum IOC. Was meinen Sie genau?

MfG Günti

Bild Ute Finckh-Krämer
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Günter,

ich bin sehr skeptisch, habe mich aber noch nicht endgültig festgelegt. Das halte ich bei einem Thema, das weit außerhalb meiner politischen Schwerpunkte liegt, für legitim - ähnlich positionieren sich derzeit übrigens auch andere Aktive meines Ortsvereins und meines Unterbezirks. Andererseits gibt es eine ganze Reihe von Genossinnen und Genossen an der viel beschworenen Parteibasis, die aus der Erfahrung der Fußball-WM 2006 heraus gerne eine Olympiade in Berlin hätten, unabhängig davon, was Klaus Wowereit und Michael Müller dazu sagen. Übrigens gibt es auch in meinem Sportverein Olympiafans ohne Parteibuch.

Da ich, wie gesagt, keine Sportpolitikerin bin, speist sich meine Einschätzung des IOC aus dem, was ich in den letzten Jahren darüber in den Medien gelesen habe. Da gab es außer dem von Ihnen zitierten Dopingfall Berichte über diverse Korruptionsskandale, fragwürdige Verträge über die Aufteilung von Kosten und Einnahmen mit den jeweiligen Austragungsorten, mangelnde Distanz hoher IOC-Repräsentanten zu autokratischen Herrschern... Über den neuen, aus Deutschland stammenden IOC-Präsidenten Bach weiß ich zu wenig, um einschätzen zu können, ob er mittelfristig eine echte Veränderung a) beabsichtigt und b) durchsetzen kann. Dass er anscheinend bisher in dieser Richtung nichts bewegt hat, macht mich eher skeptisch.

Mit freundlichen Grüßen

Ute Finckh-Krämer