Frage an Ursula Schulte von Wilm K. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Schulte,
die SPD-Fraktion hat im Bundestag fast einstimmig gegen die weitere Zulassung des "wahrscheinlich krebserregenden" Mittels Glyphosat in der Landwirtschaft gestimmt. Mich würde sehr interessieren, weshalb Sie sich als Vredenerin, die mitten in diesem glyphosatbelasteten Umfeld wohnt, als eine der ganz wenigen SPD-Abgeordneten enthalten haben. Haben Sie keine eindeutige Meinung dazu oder verhalten Sie sich aus taktischen Gründen so ?
Mit freundlichen Grüßen
Wilm Kleingries
Sehr geehrter Herr Kleingries,
herzlichen Dank für Ihre Frage. Sie beziehen sich damit wahrscheinlich auf den Antrag der Fraktion " Die Grünen" mit dem eine Neuzulassung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat verhindert werden sollte.
Die Mehrheit meiner Fraktion hat gegen den Antrag der Grünen gestimmt und war damit in letzter Konsequenz für eine Neuzulassung von Glyphosat und nicht wie Sie schreiben gegen die Neuzulassung. So ist es auch bei " Abstimmungen unter Abgeordnetenwatch" zu lesen. Ich habe mich enthalten, weil mir nicht ganz klar ist, welche der vielen Expertenmeinungen zu Glyphosat denn nun richtig ist. Die WHO stufte vor ein paar Monaten Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend" ein. Die EFSA meint: " Es ist unwahrscheinlich, dass Glyphosat eine krebserregende Gefahr für Menschen ist." Diese Auffassung wird vom Bundesinstitut für Risikobewertung geteilt.
Auch in der Anhörung zu Glyphosat, an der ich teilgenommen habe, waren sich die Experten nicht einig.
Daher bin ich froh, dass die EU-Mitgliedsstaaten die Abstimmung über die Neuzulassung vertagt haben. Auch der EU- Umweltausschuss hat sich dafür ausgesprochen, die Zulassung durch die EU Kommission nicht zu verlängern. Und zwar solange die Bedenken gegen Glyphosat nicht vollkommen ausgeräumt sind. Der Umweltausschuss fordert zudem eine unabhängige Studie und die Offenlegung aller wissenschaftlichen Ergebnisse. Ich hoffe, dass wir damit endlich Klarheit bekommen.
Mit freundlichen Grüßen
Ursula Schulte MdB