Frage an Ursula Heinen-Esser von Sven R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Heinen
wie stehen Sie zu den Unterstellungen des Integrationsministers von NRW, Herrn Laschet, der als CDU-Mitglied immerhin Ihr Parteifreund ist, gegenüber Herrn Giordano, wo Herr Laschet diesem wegen seiner Forderung des Baustopps für Großmoscheen vorwirft, "fundamentalistisch", "fast rechts" zu sein? Werden jetzt schon Holocausopfer und Schriftsteller, die ein anerkanntes Mitglied der freiheitlich-demokratischen Literaturszene in Deutschland sind, wegen ihrem Protest gegen die Islamisierungstendenzen die braune Ecke gerückt? Wollen Sie, Herr Laschet und Herr Schramma nicht endlich zugeben, daß Sie sich mit Ihrem Kampf gegen einen angeblich rechtsextrem motivierten Widerstand gegen den Bau von Großmoscheen verrannt haben, der Sie in Widerspruch mit der breiten Bevölkerungsmehrheit in Köln sowie in Deutschland gebracht hat? Nach meinem Dafürhalten werden hier demokratische Prinzipien in massiver Weise verletzt und die Tendenzen des islamischen Fundamentalismus wie auch des Nationalismus in Deutschland auf gefährliche Art und Weise verharmlost. Vielleicht sind Ihnen auch die Proteste des Generalsekretärs der Alevitischen Gemeinde in Deutschland Herrn Ali Ertan Toprak gegen die Beteiligung von rechtsradikalen und islamistischen Verbänden wie der Milli Görüs, der DITIB und Atib am Rat der Religionen bekannt, die nach dessen Meinung von einer fahrlässigen Nachlässigkeit in der Auseinandersetzung mit den Gegnern der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zeuge. Ich bitte Sie um eine Stellungnahme sowohl zu den Unterstellungen von Herrn Laschet gegenüber Herrn Giordano sowie zu der Kritik von Herrn Toprak.
Mit freundlichen Grüßen
Sven Rüger
Sehr geehrter Herr Rüger,
vielen Dank für Ihre E-Mail vom 4. November 2008.
Die CDU Deutschlands ist eine demokratische Volkspartei. Das bedeutet zwangsläufig eine Vielzahl von Meinungen zu politischen Positionen, Personen und Projekten, die in der demokratischen Tradition auch zu akzeptieren sind. Bitte haben Sie daher Verständnis dafür, dass ich mutmaßliche Äußerungen von Minister Laschet oder vom Kölner Oberbürgermeister Schramma nicht bewerte, kommentiere oder dazu Stellung nehme. Ich persönlich unterstütze den Bau der Moschee in Ehrenfeld.
Ich empfehle Ihnen dringend, sich direkt an das Büro des jeweiligen Amtsträgers zu wenden. In den meisten Fällen dieser Art stellt sich heraus, dass Äußerungen von den Medien irreführend oder gar aus dem Kontext gerissen kommuniziert werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ursula Heinen