Ursula Burkhardt
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Roland K. •

Frage an Ursula Burkhardt von Roland K. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrte Frau Burkhardt,

da ich als Pendler auf die Regionalbahn angewiesen bin, habe ich dazu eine Frage:

Der Freistaat Bayern ist Besteller der Nahverkehrszüge bei der DB AG und somit auch für die Kapazität verantwortlich.
Diese ist aber leider auf der von mir benutzten Linie (wahrscheinlich nicht nur bei dieser), besonders in den Stoßzeiten hoffnungslos ausgelastet.
Was immer wieder zu chaotischen Verhältnissen in den Zügen führt.
Welche Maßnahmen sehen Sie zur Abhilfe, die machbare und umsetzbare ist?

MfG RK

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Kienle,

herzlichen Dank für Ihr Interesse und Ihre Frage vom 4.9.08. Auch ich fahre regelmäßig mit dem Zug von Georgensgmünd nach Nürnberg, allerdings - da ich in der Erwachsenenbildung tätig bin - nicht zu den Stoßzeiten "normalen" Berufsverkehrs, so dass ich zum Glück unter übervollen Zügen nur in Ausnahmefällen zu leiden habe. Die sind freilich schon unangenehm genug.

Die Beantwortung Ihrer Frage ist leider nicht so einfach Auch wenn wir Grüne mit an der Regierungsverantwortung wären, könnten wir nicht einfach sofort mehr Züge fahren lassen. Ärgerlicherweise ist die Bahn in den letzten Jahrzehnten von Ihrem Eigentümer - der Bundesrepublik Deutschland - gegenüber dem Straßenbau sehr vernachlässigt worden. Da konnten selbst 7 Jahre Rot-Grün nicht viel bewirken. So wurden z.B. besonders ab 1994 (Umwandlung in eine Aktiengesellschaft) immer mehr Überholgleise abgebaut. Auch daran liegt es, dass nicht so ohne Weiteres mehr Nahverkehrszüge eingesetzt werden können, denn das Überholen durch die schnellen ICE-Züge - die andererseits nötig sind, um eine Alternative zum klimaschädlichen Flugverkehr zu haben - ist nur mit zusätzlichen Gleisen möglich. Auch längere Züge einzusetzen ist nicht kurzfristig möglich, da die Bahnsteige in den kleineren Stationen zu kurz sind.

Sie können aber sicher sein, dass wir als Grüne alles dafür tun werden, damit das Bahnfahren auch für Pendler baldmöglich attraktiver wird. Insbessondere wollen wir bessere Verbindungen in der Fläche auch am Wochenende und am Abend, abgestimmte Fahrpläne und ein Tarifsystem aus einem Guss.

Generell ist unsere Verkehrspolitik gekennzeichnet von einem ganzheitlichen Mobilitätskonzept. Dabei setzen wir auf eine Kombination von Verkehrsvermeidung, Verlagerung von der Straße hin zu Bahn, Bus und Rad sowie auf moderne und weniger umweltschädliche Autos. Mehr dazu finden Sie auch im Kapitel "Ein ganzheitliches grünes Verkehrskonzept" unseres Landtagswahlprogramms, das Sie im Internet unter www.gruene-partei.de, Landtagswahlen 2008 einsehen können.

Mit freundlichen Grüßen
Ursula Burkhardt.