Frage an Ulrike Bahr von Stefan R. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Wie stehen Sie persönlich zu den Fälschungsvorwürfen an Studien über die Schädlichkeit der Mobilfundstrahlung, speziell anlässlich des 5G- Netzausbaus?
https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail&newsid=1453
https://www.diagnose-funk.org/download.php?field=filename&id=560&class=NewsDownload
mit freundlichen Grüßen
Sehr geehrter Herr Reich,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich bin keine Expertin in Fragen des Mobilfunks und einer möglicherweise gesundheitsschädlichen Auswirkung des Ausbaus von 5G-Mobilfunkinfrastruktur. Nach gegenwärtigem Stand der Forschung gibt es laut Bundesamt für Strahlenschutz keine Erkenntnisse darüber, dass die elektromagnetischen Felder in den Frequenzbereichen von 5 Ghz und höher Gesundheitsrisiken bergen. In diesen Frequenzen senden etwa gängige WLAN-Router. Die Stiftung Warentest hat eine generelle Entwarnung gegeben: https://www.sueddeutsche.de/digital/handystrahlung-5g-stiftung-warentest-1.4578327. Differenzierter äußert sich die Wochenzeitschrift ZEIT: https://www.zeit.de/2019/04/mobilfunknetz-5g-datenuebertragung-gesundheitsgefahr-strahlenbelastung. Wenn ich die Argumentation hinter den von Ihnen verlinkten Positionen richtig interpretiere, wird der Stiftung Warentest keine Fälschung, sondern nur eine ungenaue Interpretation der Daten vorgeworfen.
Dennoch hat mir der Berichterstatter unserer Fraktion, Gustav Herzog, mit dem Sie ja auch bereits in Kontakt standen, auf Rückfrage versichert, dass er dieses Thema aufmerksam und genau ansehen wird. Er hat deshalb eine Fachgesprächsreihe zu der Frage gesundheitlicher und ökologischer Auswirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder durch Mobilfunk in die Wege geleitet und wird in den kommenden Monaten Sachverständige aus verschiedenen Bereichen in den Bundestag einladen. Ziel der Gesprächsreihe ist es, eine breite Expertise zum Thema zusammenzutragen und damit eine gute und gesicherte Entscheidungsgrundlage zu haben, wie mit der zu erwartenden Zunahme elektromagnetischer Felder umzugehen ist.
Mit freundlichen Grüßen,
Ulrike Bahr