Setzen Sie sich für die Privatisierung der Universitäten ein?
Ihre Parteifreundin Bettina Stark-Watzinger wird derzeit kritisiert, da weniger Geldmittel für Forschungen gezahlt werden. Sind Sie als „Liberaler“ für eine Privatisierung der Universitäten, schließlich kostet das alles trotzdem sehr viel Geld und die Firmen können das alles viel effizienter.
Sehr geehrter Herr S.,
der gleichberechtigte Zugang jedes Menschen zu einer individuell angemessenen Bildung, unabhängig von der sozialen Herkunft, gehört für uns Freie Demokraten zum Fundament unseres Gesellschafts- und Generationenvertrages. Wir Freie Demokraten fordern eine Qualitätsoffensive für die Hochschullehre. Mittelzuweisungen des Bundes sollen künftig auch auf Basis qualitätsorientierter Kriterien erfolgen. Eine bundesweite Beratung soll Hochschulen und Lehrende bei didaktischen, technischen, datenschutz- und urheberrechtlichen Fragen zu digitaler Lehre unterstützen. Das starre Kapazitätsrecht, das die Zahl der bereitgestellten Studienplätze regelt, wollen wir grundlegend reformieren, um Hochschulen mehr Investitionen in digitale Lehrangebote, bessere Betreuungsquoten sowie berufs- und lebensbegleitende Studienmodule zu ermöglichen. Alle Förderprogramme des Bundes für die Verbesserung der Hochschullehre wie auch zur Forschungsfinanzierung sollen den Hochschulen grundsätzlich unabhängig ihrer Trägerschaft offenstehen. Eine Privatisierung der bestehenden staatlichen Hochschulen streben wir nicht an, jedoch soll es gleichwohl auch private Hochschulen geben.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Lechte