Ulle Schauws steht vor einem grauen Hintergrund. Sie trägt ein blaues Jackett, hat kurze weiße Haare und eine Brille. Sie lächelt freundlich.
Ulle Schauws
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Julia S. •

Sind Sie für oder gegen die allgemeine Impfpflicht?

Sehr geehrter Herr Schauws,

laut dem Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts zu den Covid-19 Impfungen gibt es 20 schwerwiegende Reaktionen pro 100.000 Impfdosen sowie Todesfälle, die nachweislich im Zusammenhang mit der Impfung stehen. Die Virologen Hendrik Streeck und Klaus Stöhr lehnen eine Impfpflicht ab, da sie nicht zielführend sei und eine Impfung ein reiner Selbstschutz und keinen Fremdschutz biete. Auch der Ethikrat hat seine ursprüngliche Einschätzung mittlerweile relativiert, sodass die Ethikratsvorsitzende Alena Buyx angesichts der Omikron-Variante von einer allgemeinen Impfpflicht abrät. Sind sie angesichts dessen für oder gegen eine Impfpflicht? Falls Sie dafür sind, wie kann ein Staat es billigend in Kauf nehmen, dass Menschen direkt als Folge dieser Entscheidung schwerwiegende Schäden bis hin zum Tod erleiden wenn sie sich gegen ihren Willen impfen lassen müssen, um eine Strafe zu vermeiden?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte J. S.,

ich teile Ihre Zweifel an der Wirksamkeit der Covid 19-Impfung nicht. Ich bin selbst mehrfach geimpft und geboostert. Millionenfach wirkt die Impfung und hat das Potenzial, künftige Infektionswellen weniger gravierend ausfallen zu lassen und damit Menschenleben zu retten. Ich bin der Meinung, für die kleinen Kinder, für Kranke und Alte und für vulnerable Gruppen wäre die Einführung der Impflicht ein wichtiges Zeichen gewesen, dass unsere Gesellschaft diejenigen, die sich nicht selbst genügend schützen können, schützen will. Auch für die Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten, bedeutet die Aussicht auf eine voraussichtlich nächste Welle im Herbst eine erneute Überlastung. In der Bevölkerung gibt es eine klare Mehrheit für die Impfpflicht. Ich habe vor diesem Hintergrund für den fraktionsübergreifenden Kompromissantrag gestimmt. Ich habe mir dies nicht leicht gemacht. Bedenken über eine Beratungspflicht bleiben bestehen. In der Verantwortung für eine gesamtgesellschaftliche Lösung bedaure ich es sehr, dass der Deutsche Bundestag es nicht geschafft hat, sich zu einigen.

Mit freundlichen Grüßen

(Frau) Ulle Schauws

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