Frage an Udo Schuldt von Rudolf K. bezüglich Verkehr
Wie beurteilen Sie die Wirkung der Verkehrspolitik Ihrer Partei für den Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen, zum Beispiel beim Bau von Straßen-Stadtbahnen statt der U4?
Sehr geehrter Herr Kotschir,
Sie fragten nach der Wirkung unseres Verkehrsprogramms auf die Arbeitsplätze und beziehen sich dabei auf unsere Vorschläge Straßen-Stadtbahnen statt der U4 zu bauen.
Gegenwärtig sind mir keine vergleichenden Arbeitsplatz-Untersuchungen bekannt, was die Auswirkungen eines Baues der U4 im Vergleich zum Bau einer Straßen-Stadtbahn angeht.
Ich selbst schätze, dass der Straßenbahnbau deutlich mehr Arbeitsplätze schaffen oder sichern wird, wenn man einen gleichen Geldbetrag für den Straßen-Stadtbahnbau und den U-Bahnbau zugrunde legt. Schließlich wird man für das gleiche Geld ca. fünf mal mehr Straßenbahn-Schienenkilometer verlegen können wie U-Bahn-Schienenkilometer. Professor Schlabbach von der HafenCity Universität sagt sogar, dass der Bau von U-Bahnen 20 mal teurer ist als Straßen-Stadtbahnen. Zur Sicherheit gehe ich aber nur von einer ca. fünfmal teureren U-Bahn aus.
Meine Forderung ist daher, dass anstelle der U4 für den gleichen Geldbetrag ein Straßen-Stadtbahnnetz geschaffen wird, dass Bramfeld und Steilshoop mit Farmsen und dem Zentrum, aber auch Rahlstedt anbindet. Rahlstedt braucht auch dringend eine besserere Verkehrsanbindung als die S4. Den ganzen Vorschlag für das Stadtbahn-Netz finden Sie hier http://www.stadtbahn-hamburg.de/php/stadtbahn-linien.php . Dieser Vorschlag ist nicht von mir, aber ich übernehme ihn.
Im Betrieb, also wenn die Straßenbahnlinien fertig sind und die Züge fahren, werden eindeutig mehr Menschen im Bereich der Straßenbahn beschäftigt, als wenn eine U-Bahn gebaut worden wäre, da mehr Strecken und mehr Züge für den gleichen Geldbetrag geschaffen wurden.
Die Zurückdrängung des Autoverkehrs zugunsten des öffentlichen Verkehrs, wie es die Linke fordert, wird auch auch Arbeitsplätze bei den öffentlichen Verkehrsmitteln entstehen lassen, wenn aufgrund des größeren Bedarfes, mehr Busse und Züge fahren und unterhalten werden müssen.
Mit freundlichen Grüßen
Udo Schuldt