Frage an Torsten Staffeldt von Joachim R. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Staffeld,
Sie antworteten Herrn Franke bezüglich Ihrer Arbeitszeit, Sie hätten eine Wochenarbeitszeit von etwa 120 Stunden.
Ein paar Sätze später erklären Sie, Ihre Arbeitszeit wäre etwa 240 Stunden im Monat. Das wären aber 60 Wochenstunden! Also was denn nun?
Sie sagen: "Die Verantwortung, die man als Abgeordneter hat, und der damit verbundene Arbeitsaufwand stehen Ihrer Meinung nach in keinem Verhältnis zu der gezahlten Aufwandsentschädigung. Welche Verantwortung meinen Sie. Ich kann mich nicht erinnern, dass jemals ein Abgeordneter für Fehlentscheidungen persönlich zur Rechenschaft gezogen wurde.
Weiter sagen Sie, Sie führen Ihre eigene Firma als selbständiger Unternehmer.
Egal , ob Sie nun 120 oder 60 Wochenstunden als Abgeordneter arbeiten, wie finden Sie denn dann noch Zeit Ihre eigene Firma zu führen?
Ihre Rechnung erschließt sich mir überhaupt nicht?
Sehr geehrter Herr Robrecht,
ehrlich gesagt kann ich nicht nachvollziehen, wie Sie auf die 120 Arbeitswochenstunden kommen. In meiner Antwort an Herrn Franke habe ich eine Arbeitszeit von rund 60 Stunden die Woche angegeben. Bei etwa vier Wochen pro Monat komme ich somit auf eine Gesamtzahl von 240 Stunden im Monat.
Sie können sich sicher vorstellen, dass ich bei einem solchen Arbeitspensum weniger Zeit habe, mich um meine Firma zu kümmern. Da ich diese selber gegründet und viel Zeit und Energie in den Aufbau gesteckt habe, wollte ich diese als Abgeordneter nicht aufgeben. Ich verstehe mich an erster Stelle immer noch als Unternehmer, der Politik betreibt.
Vor allem wenn ich in Bremen bin und am Wochenende arbeite ich in meiner Firma. Natürlich ist das nur in dem Maße möglich, wie mir mein Mandat und meine Verpflichtungen und Termine das gestatten. Ich arbeite „gezwungenermaßen“ weniger für meine Firma, als noch vor der Bundestagswahl.
Auf Ihre Fragen nach meinem Verantwortungsgefühl möchte ich wie folgt antworten: Das Parlament hat einige schwierige Entscheidungen, z.B. zum Euro-Rettungsschirm oder zu Bundeswehreinsätzen, treffen müssen. Auch in Zukunft werden noch weitreichende Entscheidungen fallen, insbesondere im Hinblick auf die Katastrophe in Japan und die daraus zu ziehenden Konsequenzen für Deutschland. Ich mache mir diese Entscheidungen nicht leicht und bin mir sicher, dass dies den meisten Abgeordneten so geht. Nach sorgfältiger Abwägung
Mit freundlichen Grüßen
Torsten Staffeldt