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Tomás Marcelo Santillán
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Frage von S. Ines B. •

Herr Santillan, Könnten Sie sich vorstellen, tatkräftig, Wind Solarsubventionen für Hauseigentümer zu unterstützen mit 7500 €?

Guten Tag Herr Santillan

Können Sie sich vorstellen, die Idee tatkräftig zu unterstützen,

Dass der Bundestag eine kurzfristige Subvention von 50% der Kosten von hybrid Wind- und Solaranlagen ( höchstens 7000€ / Haus) an alle Hauseigentümer beschließt,
Egal ob mit oder ohne Rückeinspeisung...

Damit wir deutlich schneller autark von den Gas Öl Athomenergien sind?

Und neue Arbeitsplätze dauerhaft dadurch geschaffen werden,

Und die Energieversorgungsproblematik dezentral und direkt gelöst wird...

Statt auf weitere Pipeline Gaslieferungen oder überteuerte Gaslieferungen per Schiffe als einziges schnelles Hoffnungsmittel zu setzen!

Wir könnten direkt damit beginnen und einen dauerhaften neuen Forschungs- und Wirtschaftszweig aufbauen der wirklich klimaneutral und nachhaltig Lebensförderlicht ist.

Danke für Ihre Antwort
Mit freundlichem Gruss

B.

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Antwort von
DIE LINKE

Liebe Frau. B.

grundsätzlich befürworte ich den Ausbau von regenerativer Energieerzeugung. Dazu benötigen wir auch staatliche Anreize und Förderprogramme, die am Ende allen Nutzen bringt. NRW sollte sich das Ziel setzen in allen Bereichen möglichst schnell Klimaneutralität zu erreichen. Das geht nicht ohne Geld. 

Das Thema beschäftigt mich seit 40 Jahren und endlich kommt Bewegung in diese Frage.

Klimaschutz muss sozial gerecht gestaltet werden. Das bedeutet, dass si wirtschaftlichen schwächeren Bürgerinnen und Bürger nicht zu stark belastet werden dürfen, während andere sich einfach freikaufen können. Auch bei den Förderprogramme darf es nicht sein, dass nur diejenigen gefördert werden, die es sich eigentlich selbst leisten könnten Solarzellen auf ihr eigenes Haus zu montieren oder sich ein E-Auto kaufen können. Die meisten Menschen wohnen zur Miete und bekommen solche Subventionen nicht, denn sie können sich weder Solarzelle noch eine neues E-Auto leisten.

Neben Förderprogrammen zum Ausbau einer nachhaltigen und unabhängigen Energieversorgung ohne CO2-Emission benötigen wir auch andere Verbraucheranreize, Energie einzusparen oder neue Energieträger einzusetzen, die sich jede/r leisten kann. Das fängt schon beim Kochen, beim Kühlschrank oder dem TV an. So könnten besonders energiesparende Geräte extra durch Subventionen bezuschusst werden, um sie auf dem Markt günstiger anbieten zu können. Denkbar sind auch eine Art Wert-Gutscheine oder Guthaben, die die Verbraucher*innen einsetzen können, wenn es um Energieeffizienz geht. Einige könnten diese dann für Solarzellen auf dem Dach oder neues E-Auto und andere eben für ihren Haushalt, Freizeit oder gebrauchte E-Autos einsetzen.

Die Förderprogramme dürfen also nicht nur für Besserverdiener*innen sein, sondern müssen alle Bevölkerungsgruppen erreichen, um damit die Wirksamkeit zu erhöhen.  Schließlich werden die Steuern für diese Programme auch von allen bezahlt.

Tatsächlich bin ich schon seit den 89er Jahren der Überzeugung, dass wir unsere Energieversorgung zu 100% regenerativ und dezentral ausbauen können. Das schafft Arbeitsplätze und stärkt die Innovationskraft der Wirtschaft. Doch seit Jahrzehnten hatte die ÖL-, Gas-, Atom und Autolobby CDU, FDP und SPD im Griff, die alle Ideen und Entwicklungen sehr lange ausgebremst haben und leider immer noch ausbremsen und verzögern. Auch heute hören wir überall viele Lippenbekenntnisse, aber sehen wenige Maßnahmen. Hier könnte der Ausbau der wissenschaftlichen Forschung sicher helfen, um die Dinge zu beschleunigen.

Mit freundlichen Grüßen
Tomás M. Santillán