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Tomás Marcelo Santillán
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Frage von Verena W. •

Die Autobahn A4 soll auch im Bereich der Stadt Bergisch Gladbach massiv ausgebaut werden. Dabei würden tausende Quadratmeter Bäume zerstört und Waldboden versiegelt. Wie stehen sie zu diesem Projekt?

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau W.,

die sehr positive Stellungnahme zum Bundesverkehrswegeplan 2030 von der Stadt Bergisch Gladbach für die rigorosen Ausbauplänen der A4 auf 6 Spuren wurde  bei nur sehr wenigen Gegenstimme vom Stadtrat angenommen.  Ich habe mich im Stadtrat immer gegen diese Pläne ausgesprochen und bleibe bei einem klares NEIN zum Ausbau der A4 im Bereich Bergisch Gladbach. Dieses Nein von DIE LINKE. gilt aber auch für die Pläne des Ausbaus über 12,1 km ab Kreuz-Köln-Ost. Das Thema wird bisher in Bergisch Gladbach nicht diskutiert, weshalb ich mich sehr freue, dass sie dieses hier aufgreifen. Der Planungstand des Projekt A4-G60-NW-T1-NW ist öffentlich einsehbar und es ist täglich damit zu rechnen, dass der Ausbau beginnt, da es eigentlich als dringlich eingestuft wurde.  

Klima- und Umweltschäden wären hoch!

Der Ausbau zwischen Brück/Lustheide und Moitzfeld und neuen Schallschutzwänden würde ca. 80.000 qm Waldfläche kosten.  Da ein Ausbau in südlicher Richtung eher unwahrscheinlich ist, da dieses FFH-Gebiet ist, ist ein Heranrücken der Autobahn an die Wohnbebauung die wahrscheinliche Trassenführung für die Erweiterung. Der Verlust des wertvollen Waldes ist nicht nur klimaschädlich, sondern würde auch die Filterfunktion für Feinstaub, Lärm und andere Emissionen (NOX, ..) deutlich und gesundheitsschädlich reduzieren und die Lebensqualität der anliegenden Stadtteile deutlich beeinträchtigen. Auch ist die betroffene Fläche wichtiges Wasserschutzgebiet und ein Ausbau würde unseren wichtigen Wasserressourcen schaden. Durch die Abholzung wären viele Lebensformen in ihrer Existenz bedroht.

Hinzu kommen Emissionen durch den Flugverkehr (Tag & Nacht) und z.b.: der Bau einer neuen Feuerwache, massiver Durchgangsverkehr und die im Flächennutzungsplan festgeschriebene Schnellstraße über den Bahndamm. Die südlichen Wohnquartiere in der Stadt sind heute schon sehr beeinträchtigt und es kommen jeden Tag neue Pläne auf den Tisch, die das weiter forcieren sollen.

Die Ziele, den Verkehr dort zu Beschleunigen und Staus zu verhindern ist zu kurz gedacht und entsprechen auch nicht den nachhaltigen Zielen einer klimafreundlichen Verkehrswende. Eine Beschleunigung der A4 würde mittelfristig zu mehr Verkehr und mehr Autos führen und damit sogar die Emissionen in den betroffenen Wohnquartieren nochmals erhöhen. Tatsächlich muss es aber Ziel sein, den PKW-Verkehr zu verringern und nicht durch Ausbau der Straßen noch zu verstärken. 

Der einzige Vorteil der Pläne wäre ein deutlich verbesserter neuer Lärmschutz entlang der A4. Dieser müsste aber ganz unabhängig von dem Ausbauplänen eh umgehenden verbessert und erhöht werden. Schon heute sind die südlichen Stadtteile durch Verkehr erheblich in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. 

Die Waldrandstreifen entlang der Autobahn sind heute nicht nur ein wertvolles Biotob, sondern auch Schutz für die Menschen, die in dieser Stadt leben.

#mfg
Tomás M. Santillán