Frage an Tomás Marcelo Santillán von Marga S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Santillan,
ich habe die Politik der Linken in Bergisch Gladbach und in Rösrath seit der Kommunalwahl aktiv verfolgt und möchte den Hut vor ihnen ziehen, denn es ist ihnen gelungen die Politik in Bergisch Gladbach in Bewegung zu bringen. Unabhängig von meiner parteipolitischen Wahl freue ich mich sehr darüber, dass es endlich wieder eine hörbare Opposition gibt, die diesen Namen auch wirklich verdient.
Zu meiner Frage:
Bei dieser Landtagswahl NRW gibt es erstmals zwei Stimmen. Für die kleineren Partei, wie der FDP, Grünen und die Linke ist die Zweitstimme die wichtigere Stimme, denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass andere Kandidaten als SPD oder CDU die Direktwahlkreise gewinnen können. Die erste Stimme entscheidet über die Kandidaten für den Wahlkreis.
Sie werben offen für die zweite und die erste Stimme und wollen beide Stimmen für die Linken.
Würden sie nicht lieber die Kandidatin der SPD statt dem Kandidat der CDU im Landtag sehen? Warum rufen sie nicht zur Wahl in der Erststimme für die SPD auf?
Grüße, Marga Schwarzer
Sehr geehrte Frau Schwarzer,
in den letzten Tagen vor der Wahl haben die Parteien Kampagnen begonnen, um die Wählerinnen und Wähler von der Abgabe der Zweitstimme zu überzeugen. Die zweite Stimme ist die wichtigere Stimme, denn diese bestimmt die Stärke der Parteien im Landtag.
Die SPD Kandidatin im Rheinisch-Bergischen Kreis wirbt verstärkt um die Erststimme, und versucht damit die taktischen Wählerinnen und Wähler der Grünen und der LINKEN für sich zu gewinnen. Nur so rechnet sich die SPD für ihre Kandidatin eine Chance gegen Amtsinhaber der CDU aus. Die SPD vor Ort und im Land kritisiert offen die Kampagne der LINKEN, welche um beide Stimmen kämpft.
Es gibt keinen Grund die erste Stimme für grüne oder SPD-Kandidaten abzugeben. Schließlich stehen beide Parteien für eine falsche und verfehlte Politik. Auch lehnen beide Parteien bis heute eine Koalitionsaussage mit der LINKEN ab. Die SPD kann nicht erwarten, dass DIE LINKE die unsoziale Politik ihrer Abgeordneten mit ihren Stimmen stützt.
Für uns geht es darum, deutlich zu machen, dass wir überall in NRW gegen die jetzige Politik antreten. Die Direktkandidaten der anderen Parteien stehen für die unsoziale und ungerechte Politik ihrer Partei. So wird der Krieg in Afghanistan und auch Hartz IV von den vier großen Parteien gestützt. Für eine solche Politik und für diese Kandidaten geben wir keine Stimme ab. Das heißt konsequent bleiben und mit beiden Stimmen DIE LINKE wählen!
Wir wollen ein soziales NRW. Auf Umfragen können wir nicht vertrauen. Uns geht es erster Linie darum, die unsoziale Koalition von CDU und FDP zu brechen. Eines ist allen klar: Wenn es DIE LINKE in den Landtag schafft, haben CDU und FDP keine Mehrheit mehr. Eine Abwahl des CDU Ministerpräsidenten wird nicht an der LINKEN scheitern.
Wer aber am 9. Mai grün wählt, wird sich schwarz ärgern!
Mit freundlichen Grüßen
Tomás M. Santillán