Frage an Tina Frey von Ralf E. bezüglich Verkehr
Hallo Tina Frey,
bitte erzähle mir kurz, wie Dein Weg im Automobilländle für eine wirtschaftsverträgliche und soziale Transformation hin zu klimafreundlicher Mobilität aussehen würde. Wie steht es um die Finanzierung, welche Rolle spielt der Radverkehr, was kann jeder heute schon selbst tun?
Danke und viele Grüße!
R. E.
Sehr geehrter Herr Epple,
vielen Dank für Ihr Interesse an der KlimalisteBW.
Wir benötigen eine Verkehrswende! Dies ist nur umsetzbar, wenn Alternativen geschaffen werden. Daher muss der öffentliche Personenverkehr deutlich günstiger werden, um gegenüber dem Kfz attraktiver zu sein. Des Weiteren sind individuelle Lösungen im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs erforderlich (Anruf-Taxi, Car-Sharing, Mitfahrbank), insbesondere im ländlichen Regionen. Es ist wichtig, dass die Gesellschaft bezüglich der Alternativen zu Mobilität mit Verbrennungsmotoren sensibilisiert und Bewusstsein für die Notwendigkeit der Veränderung geschaffen wird. Die Änderung im eigenen Verhalten führt zeitgleich zu einer Erhöhung der eigenen Lebensqualität. Die Sensibilisierung muss bereits in den Schulen im Rahmen von Bildung zur nachhaltigen Entwicklung (BNE) erfolgen. Auch die Reduzierung des Bedarfs nach Mobilität durch Verbesserung der Grundversorgung, insbesondere in kleinen Ortschaften, wird dazu beitragen. Des Weiteren ist der nicht motorisierte Verkehr zu unterstützen und dessen Infrastruktur auszubauen.
Die Finanzierung ist gesichert, indem Subventionen für klimaschädliche Technologien und Projekte eingestellt werden. Innovative Verkehrskonzepte werden erarbeitet und umgesetzt. Dazu können der Ausbau von Schnellradwegenetzen, der Ausbau von Fußgänger- und Radstrecken, die Erweiterung des öffentlichen Personenverkehrs einschließlich der
Entwicklung individueller Ansätze für Personen aus abgelegenen Randgebieten und Dörfern mit attraktiven Preisen sowie die Subventionierung der Wissenschaft zur Erstellung neuer klimafreundlicher Technologie für den Mobilitätssektor.
Ich spreche mich für ein 365-Euro-Jahresticket in unserem Bundesland aus, um die Bevölkerung zu motivieren, auf Bus und Bahn umzusteigen. Mit jeder Tonne CO2, die wir sparen, vermeiden wir mittel- bis langfristig hohe Folgekosten. Ich freue mich auf eine neue Mobilitätskultur, weil wir insbesondere unserer Natur damit einen großen Gefallen tun. Durch die Erhöhung der Lebensqualität und den Umstieg auf entspannende Mobilitätsalternativen werden die Menschen ausgeglichener sein. Die Gesundheit der Bevölkerung verbessert sich aufgrund der Steigerung der Bewegung. Die neue Mobilitätskultur wird uns positiv sowie nachhaltig verändern.
Gemäß dem afrikanischen Sprichwort „Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ können wir alle unseren Beitrag leisten. Ich habe beispielsweise mein Auto vor einem Jahr verkauft und fahre seitdem mit meinem Fahrrad oder dem öffentlichen Personenverkehr. Die meisten Produkte beziehe ich von Bauern aus dem Nachbarort. Ich habe das Glück, derzeit in einer Stadt mit kurzen Wegen zu leben. Dies wäre in meiner Heimat im Schwarzwald nicht möglich. Das Ziel muss es sein, auch den Menschen in den ländlichen Regionen zu ermöglichen, nicht mehr zwingend auf ihr Fahrzeug angewiesen zu sein. Dafür setze ich mich ein!
Weitere Details finden Sie in unserem Programm unter https://klimaliste-bw.de/wahlprogramm.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und bleiben Sie gesund.
Viele Grüße
Tina Frey