Wie wollen Sie bei strikten Integrationsanforderungen genug Fachkräfte anwerben, um den Bedarf zu decken, wenn laut IW-Studie jährlich 400.000 Zuwanderer benötigt werden?
Herr Zimmermann, Sie befürworten eine kontrollierte Einwanderungspolitik und betonen, dass die Integration eine Bringschuld der Zuwanderer ist. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) benötigt Deutschland jedoch bis 2035 jährlich etwa 400.000 Zuwanderer, um den Fachkräftemangel zu bewältigen. Wie wollen Sie sicherstellen, dass Ihre strengen Integrationsanforderungen nicht potenzielle Fachkräfte abschrecken und gleichzeitig den Bedarf in Bereichen wie Pflege und Technologie decken? Wie planen Sie, diese Balance zu erreichen, wenn Sie auf strikte Kontrollen und hohe Anforderungen setzen? Widerspricht das nicht dem globalen Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte?
Quelle: IW-Studie: Burtscheidt, A., Hanewald, K., & Geis-Thöne, W. (2023). Fachkräftesicherung: Jetzt entscheidet sich, ob wir die Herausforderung meistern.
Unser Ansatz zur Deckung des Fachkräftebedarfs konzentriert sich in erster Linie auf die vollständige Erschließung der einheimischen Potenziale. Dazu gehören umfassende Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, die Integration von Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt und die Beendigung der Diskriminierung von älteren Arbeitnehmern und Alleinerziehenden. Bei qualifizierten Zuwanderern setzen wir eine hohe Integrationsbereitschaft voraus, insbesondere den Erwerb der deutschen Sprache bis zum Niveau B2. Wir glauben, dass eine gezielte Förderung der einheimischen Arbeitskräfte und eine kontrollierte Zuwanderungspolitik den Fachkräftemangel effektiv adressieren können.