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Till Mansmann
FDP
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Frage von Ernst S. •

Warum haben Sie bislang noch kein Transparenzversprechen abgegeben, für meine Wahlentscheidung ist dies von besonderer Bedeutung?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr S,

als Abgeordneter ohne nennenswerte Nebeneinkünfte und mit ohnehin schon sehr großer beruflicher Transparenz sehe ich keine gebotene Veranlassung, ein solches vorformuliertes Versprechen abzugeben. Weiterhin möchte ich darauf aufmerksam machen, dass ich als Abgeordneter der Bundesrepublik Deutschland in erster Linie meinem Gewissen verpflichtet bin. Alle vier Jahre haben Sie die Möglichkeit, einer Partei ihr Vertrauen zu schenken. Hierbei sollten Sie vor allem berücksichtigen, wie ein Abgeordneter mit den Herausforderungen seiner Amtszeit umgegangen ist, anstatt die Liste der Versprechen sklavisch befolgt sehen zu wollen. Die in unserer Gesellschaft sehr große Transparenz ist zudem meiner Überzeugung nach nicht die Ursache für Vertrauen, sondern ein sich beschleunigender Prozess für Argwohn und Misstrauen allem gegenüber, was sich nicht dem Transparenzzwang unterwirft. So ist aber keine Politik zu machen. Der Literaturnobelpreisträger Peter Handke sagte einmal:“ Von dem, was die Leute nicht von mir wissen, lebe ich.“ Seit ich in der Politik bin, verstehe ich zunehmend, was er damit meinte. Politik lebt nicht von einer möglichst großen Anzahl abgegebener Versprechen, sondern von einer möglichst großen Anzahl an Menschen, die versuchen, möglichst wenig falsch zu machen. Häufig in engem Kontakt mit einer Vielzahl von Interessenvertretern stehend, setze ich mich dafür ein, den bestmöglichen Kurs für Deutschland zu bestimmen und darauf zuzusteuern. Eine Liste der Interessenvertreter wäre ein großer verwaltungstechnischer Aufwand, der viel Zeit kosten würde, ohne der Bevölkerung schlussendlich bessere Resultate zu bescheren. Im Gegenteil.

Besten Gruß
Till Mansmann

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