Plant die CDU etwas um der Immobiliensituation in Deutschland entgegenzuwirken? Sprich das Wohneigentum wieder bezahlbar wird?
Sehr geehrter Herr Frei,
Plant die CDU etwas um eine der schlechtesten Eigentumsquoten in der ganzen EU zu bekämpfen? Ich verdiene sehr gut für einen normalen Menschen, kann mir aber nichtmal eine kleine "Bruchbude" leisten. Wohnen, ein Zuhause, ist ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen. Grade wenn man eine Familie gründet. Da in Deutschland jedes Jahr sehr viele Menschen einwandern und es aufgrund der Kosten und Auflagen keinen nennenswerten Neubau gibt steigen die Preise immer weiter. Ist ja klar, die Nachfrage wächst jedes Jahr exponentiell und diametral zum Angebot. Dazu die immer schärferen Vorschriften und Auflagen..wie planen Sie dagegen zu steuern? Ich habe Sie gestern gewählt und bete dafür das sich die Lage hier verbessert. Auch wenn ich glaube das Leben in Deutschland unter anderem dank ihnen ab 2027 praktisch unbezahlbar wird.. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Liebe Grüße
Nils B.

Sehr geehrter Herr B.,
leider höre ich solche Schilderungen viel zu oft, dass selbst für gutverdienende Familien der Traum von den eigenen vier Wänden kaum zu realisieren ist. Das Problem ist die viel zu hohe Nachfrage. Sie schreiben es. Einziges Rezept dagegen ist es, mehr Wohnraum zu schaffen und Bauen insgesamt günstiger zu machen. Die Herausforderungen sind immens. Wir haben in unserem Wahlprogramm viele Vorschläge gemacht, um die Trendwende bei den Baugenehmigungen und den Fertigstellungen zu schaffen und wieder mehr zu bauen. Dafür senken wir die Baukosten durch mehr Bauland und niedrigere, sinnvolle Standards. Wir sorgen für weniger Bürokratie und mehr Digitalisierung und richten die Bau-Förderung neu aus.
- Bauen und Wohnen wieder bezahlbar machen. Dazu entschlacken wir das Bauordnungs- und Raumordnungsrecht grundlegend und reduzieren die Vorschriften spürbar und verantwortlich. Mit dem Gebäudetyp E – wie „Einfach“ – schaffen wir die Voraussetzungen für kostengünstigeres, aber sicheres Bauen. Mit einer befristeten Sonderregelung für angespannte Wohnungsmärkte erlauben wir bei Wohnungsbauvorhaben Ausnahmen vom geltenden Planungsrecht.
- Mehr Pragmatismus. Wir erlauben dauerhaftes Bauen auch dort, wo bisher nur vereinfachtes Bauen nach Sonderregelungen erlaubt war. Zudem setzen wir auf einfaches und innovatives Bauen.
- Schnell für mehr Bauland sorgen. Für mehr Neubau braucht es auch mehr Bauland – gerade in den Metropolen und Wachstumsregionen. Notwendig ist ein Mix aus (Innen-)Verdichtung, Neubaugebieten, Aufstockung von Wohn- und Geschäftsgebäuden. In enger Zusammenarbeit mit Ländern und Kommunen wollen wir Brach- und Konversionsflächen stärker nutzen. Bundeseigene Grundstücke der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben sollen für den Wohnungsbau genutzt werden.
- Baukostenmoratorium erlassen. Mit uns gibt es keine neuen Standards, die Baukosten ohne nennenswerten Mehrwert erhöhen. Planungs- und Nebenkosten senken wir durch Digitalisierung und Beschleunigung von Bauleit- und Baugenehmigungsverfahren. Niedrige Baukosten und mehr Neubau nützen vor allem auch den Mietern.
- Deutschland ist Mieterland. Wir stehen für einen wirksamen und angemessenen Mieterschutz – dazu gehören auch die Regeln zur Miethöhe. Die hohen Mieten in vielen Ballungszentren sind ein großes Problem. Der soziale Wohnungsbau muss solide gefördert und das Wohngeld regelmäßig angepasst werden.
- Wohnungsbauförderung wirksam machen. Dazu konzentrieren wir die Förderung auf den Geschosswohnungsbau in angespannten Wohnungsmärkten. Mit einer Sonderabschreibung für den bezahlbaren Wohnraum geben wir dem Neubau einen Kickstart. Dies ergänzen wir durch eine wirkungsvolle degressive Abschreibung.
- Anreize für günstige Mieten. Den Werbungskostenabzug passen wir an, damit derjenige, der weniger als die ortsübliche Vergleichsmiete verlangt, künftig keine steuerlichen Nachteile hat.
- Den Traum von den eigenen vier Wänden ermöglichen. Mehr Bauland und niedrige Baukosten helfen Familien bei der Eigentumsbildung. Die bestehenden Förderprogramme, wie zum Beispiel die Zinsverbilligungsprogramme der KfW, richten wir neu aus, indem wir die Einkommensgrenzen anheben und den Kauf von Bestandsimmobilien einbeziehen. Den bestehenden Energieeffizienzstandard EH55 für Neubauten behalten wir bei und machen ihn wieder förderfähig. Außerdem unterstützen wir vor allem Familien, sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Länder sollen einen Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer von 250.000 Euro pro Erwachsenen und 150.000 Euro für jedes Kind beim erstmaligen Erwerb selbst genutzten Wohneigentums gewähren können.
- Energetische Sanierung bei der Erbschaft- und Schenkungsteuer ansetzen. Wir machen Kosten für energetische Sanierungen von der Erbschaft- und Schenkungsteuer abzugsfähig. So fördern wir die effiziente energetische Sanierung des Immobilienbestands.
Nur bauen, bauen, bauen wird uns aus der Krise führen. Mehr Regulierung nicht. Wir sind überzeugt, dass wir mit unseren Vorschlägen für Verbesserung sorgen können.
In jedem Fall drücke ich Ihnen die Daumen, dass Sie sich Ihren Traum vom Eigenheim als Familie erfüllen können.
Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Frei