Frage an Thoralf Koß von Hans-Udo Weiland BUND S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Koß,
welche Möglichkeiten sehen und welche konkreten Aktivitäten planen Sie, um zukünftig durch
- Minderung des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft,
- Vermeidung gesundheitlich bedenklicher Zusatzstoffe in der Nahrung,
- Verringerung der Feinstaubbelastung aus Industrie und Verkehr
- technologisch heute bereits mögliche Reduktion der elektromagnetischen Belastung durch Funksysteme,
- Verzicht auf nur unzureichend beherrschbare und in ihren Folgewirkungen unabsehbaren Technologien wie z.B. der kommerziellen und militärischen Nutzung der Atomkraft,
- Minderung der Lärmbelastung aus Kraft- und Luftverkehr sowie aus Motorsportveranstaltungen zu Land und zu Wasser,
- nachhaltigen Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen
den Vorsorgeauftrag des Art. 2 Grundgesetz zur Erhaltung einer gesunden, lebenswerten Umwelt zu erfüllen?
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Udo Weiland
BUND LV Sachsen e.V.
Sehr geehrter Herr Weiland,
entschuldigen Sie bitte, dass ich langsam, aber sicher den Eindruck habe, dass "kandidatenwatch" hier zu einer Dialog-Plattform zwischen Ihnen und mir wird. Auch erscheinen mir Ihre Fragen darauf hin zu zielen, fast eine Horror-Vision darzustellen, in der laufend gegen die Einhaltung des Art. 2 unseres Grundgesetzes verstoßen wird. Eine etwas zu einseitige Betrachtungsweise.
Und dass die Grünen sich bei allen, von Ihnen aufgeworfenen Ansatzpunkten einbringen, um so gut und effektiv wie möglich, Schädigungen am Menschen und der Umwelt zu verhindern, wissen Sie. Dies war auch einer der Gründe, warum ich mich als Parteiloser gerade für diese so pazifistisch und ökologisch orientierte Partei als Direktkandidat für den Deutschen Bundestag aufstellen ließ.
Ich garantiere Ihnen, auch wenn ich jetzt nicht auf Ihre Aufzählung von umweltschädigenden und menschheitsgefährdenden (Atom-Kraft) Probleme eingehe, dass mir diese Thematik am Herzen liegt, ich aber jetzt nicht das halbe Wahlprogramm von Bündnis 90/Die Grünen abschreiben möchte.
Vielleicht ist ein Beispiel aus dem realen Leben, also der Lebenspraxis von mir, wirkungsvoller.
Als meine Tochter vier Tage (!!!) alt war, ereignete sich das Reaktorunglück in Tschernobyl und man versuchte anfangs in der DDR, dieses Reaktorunglück zu vertuschen. Ich habe mir daraufhin geschworen, dass ich alles unternehmen werde, um solch einen Umgang mit den Menschen und der Natur nicht mehr zuzulassen. Allein, weil ich es meiner Tochter schuldig war.
Dies war meine Antwort, vielleicht sind Sie jetzt enttäuscht, aber immerhin habe ich Ihnen einen gefühlsmäßigen Ansatzpunkt geliefert, auf den heutzutage kaum noch ein pragmatisch orientierter Politiker zurückgreifen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Thoralf Koß