Frage an Thoralf Koß von Maximilia N. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Koß
(UR)WALDSCHUTZGESETZ
Obwohl die Bedrohungen für die Wälder und ihre biologische Vielfalt allgemein bekannt sind und eine hohe öffentliche Aufmerksamkeit genießen, setzt sich der globale Waldverlust nahezu ungebremst fort. Eine wesentliche Ursache ist der illegale Holzeinschlag. Zum Ausmaß des illegalen Einschlags gibt es nur Schätzungen. Diese machen aber die Dramatik der Situation deutlich. Danach beträgt der illegale Holzeinschlag in den drei für Deutschland wichtigsten Importländern Brasilien 80 Prozent, für Indonesien 73 Prozent und Russland 20-30 Prozent des geschlagenen Holzes.
Der Entwurf eines (Ur)waldschutzgesetzes schlägt vor, Besitz und Vermarktung von Holz und Holzprodukten zu verbieten, wenn das Holz in (Ur)wäldern illegal eingeschlagen wurde. Das zunächst auf nationaler Ebene wirksame Gesetz soll in ähnlicher Form auch in anderen EU-Staaten realisiert werden.
Meine Frage: Sind Sie der Meinung, daß der Raubbau an den globalen Waldsystemen gesetzliche Maßnahmen in Deutschland oder/und in der EU erfordert und werden Sie ein (Ur)waldschutzgesetz unterstützen?
Sehr geehrte Frau Nitsche, momentan gab es bisher nur "wirkliche" Urwald-Programme von einer Bier-Firma, die wahrscheinlich auf diese Weise ihren Umsatz steigern wollte. Sie erinnern sich: Ein Kasten Bier sorgt für die Erhaltung von einem Quadratmeter Urwald.
Staatlich kann man allerdings Urwaldschutz nicht befehlen, da kommt es schon auf jeden Einzelnen und dessen (ökologisches) Bewusstsein an. Allein das Erlassen solch eines Gesetzes würde wahrscheinlich mehr Geld verschlingen und eine größere Bürokratie hervorrufen als am Ende an Nutzen dabei heraus springen würde.
Appellieren ja, befehlen nein. Auch wenn Sie mit meiner Antwort jetzt wohl nicht unbedingt zufrieden sind.
Mit freundlichen Grüßen - Thoralf Koß