Frage an Thoralf Koß von Hans-Udo Weiland BUND S. bezüglich Energie
Sehr geehrter Herr Koß,
der umweltpolitische Sprecher der CDU, Peter Paziorek, hat im „Handelsblatt" in dankenswerter Klarheit geaeussert, wie sich die Union den Ausstieg aus dem Atomkonsens vorstellt: Als Big Deal mit den Energiekonzernen, bei dem die Verbraucherinnen und Verbraucher das Nachsehen haben. Die Atombetreiber sollen ihre Atomkraftwerke laenger laufen lassen und im Gegenzug einen Teil ihrer daraus resultierenden Zusatzgewinne in eine Gemeinschaftskasse tun, um so die Absenkung der Strompreise fuer Industriekunden zu finanzieren.
Wie stehen Sie zu dieser Frage und was halten Sie davon, den von der derzeitigen Bundesregierung vereinbarten Ausstieg aus der Atomenergie aufzuheben oder zu verschieben?
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Udo Weiland
BUND LV Sachsen e.V.
Sehr geehrter Herr Weiland,
wie ich bereits in der einen oder anderen Frage von Ihnen meine Antwort bezüglich des Atomausstiegs zu beantworten versuchte, möchte ich an dieser Stelle deutlich klarstellen:
Grundsätzlich ist es notwendig, sich von jeglicher Form atomarer Energie zu lösen und diese durch alternative Energieformen (Sonne oder Wind) zu ersetzen. Dabei sollte die Politik sich niemals von ausschließlich wirtschaftlich orientierten Unternehmen, die Atomenergie als profitable Quelle betrachten und dabei die Umwelt gänzlich aus den Augen verlieren, erpressen lassen. Leider scheinen viele andere politische Positionen dies nicht so wie ich bzw. die Grünen zu sehen.
Allerdings sehe ich im überstürzten Atomausstieg auch eine gewisse Gefahr, da ich denke, dass sich das Verhältnis von alternativer zu atomarer Energie auch ausgleichen muss, da es niemanden etwas bringt, auf atomare Energie völlig zu verzichten, wenn die alternative Energie noch nicht im gleichen Verhältnis ausgebaut ist.
Mit freundlichen Grüßen
Thoralf Koß