Frage an Thomas Sönke Kluth von Conny B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Hallo Herr Kluth,
als Lehrerin interessiert mich: Die schwarz-grüne Schulreform in Hamburg ist kläglich am Volkswillen gescheitert. Würde es mit der FDP jetzt ein Zurück in das gegeliederte Drei-Klassen-Schulsystem geben (wie unter Scheuerl und Ahlhaus zu befürchten)? Das erfüllt mich und viele KollegInnen mit großer Sorge. Ich arbeite seit vielen Jahren mit sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen und habe Ihre Schulpolitik aus der Steinzeit entgültig satt!
MfG, Conny Brandt
Sehr geehrte Frau Brandt,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage, die mir die Gelegenheit gibt, die bildungspolitische Position der FDP zu erläutern. Die FDP Hamburg ist nicht für die Wiedereinführung des dreigliedrigen Schulsystems. Als Hamburger Landesverband bekennen wir uns zur Zweigliedrigkeit von Gymnasium und Stadtteilschule, beide sollen zum Abitur führen. Damit sind wir als Partei auf einer Linie mit der Enquete-Kommission. Den Beschluss zur Zweigliedrigkeit haben wir im Jahr 2007 getroffen und seitdem mehrmals bestätigt.
Zum Thema Volksentscheid: Die FDP Hamburg hat sich beim Volksentscheid gegen die zwangsweise Einführung der Primarschule eingesetzt. Das entscheidende Argument lautet dabei, dass Vielfalt möglich sein muss und der Elternwille respektiert wird. Wir setzen uns dafür ein, dass Schulen eigenständig entscheiden dürfen, ob sie eine vier- oder eine sechsjährige Grundschulzeit anbieten möchten. Damit wird den unterschiedlichen Bedürfnissen von Schülern und Eltern Rechnung getragen. Und dann können wir uns auch wichtigeren Dingen zuwenden, als permanente Schulorganisations-Debatten zu führen, die von den eigentlichen Problemen der Hamburger Schulen ablenken: Lehrermangel, fehlende Unterrichtsräume, Unterrichtsausfälle sowie eine ausstehende Reform der Lerninhalte sind die Themen, die wir eigentlich angehen müssen.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas-Sönke Kluth