Frage an Thomas Schäfer von Michaela S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Schäfer,
was halten sie von unserem momentanen Gesundheitswesen? Die Bevölkerung muß immer mehr selber zahlen. Sei es die Praxisgebühr oder die (Zu-) Zahlung o.ä. Soll es bald nur noch für Reiche möglich sein gesund zu sein und zu bleiben?
Oder Andere Frage. Was ist mit den Ärzten in den Kliniken? Wie viel sollen die noch arbeiten? Da kann man nicht mehr auf Qualität hoffen.
Und auch alle anderen Angestellten im Med. Bereich, müssen Überstunden machen, ohne Ende und bekommen noch das ncoh nicht einmal Vergütet.
Wie stehen sie dazu? Und was wollen sie daran ändern, wenn sie gewählt werden?
MfG M. Schulz
Sehr geehrter Herr Schulz,
die FDP hat eine klare Position zur Gesundheitspolitik, die sich wie folgt darstellt:
Für die Absicherung des Krankheitsrisikos schlägt die FDP einen Systemwechsel vor: den privaten Krankenversicherungsschutz mit sozialer Absicherung für alle. Jeder Bürger ist verpflichtet, einen Mindestumfang an Leistungen, die so genannten Regelleistungen, für den Krankheitsfall abzusichern. Der Verpflichtung sich zu versichern, kann er dabei bei einem Versicherer seiner Wahl nachkommen. Er ist frei darin, seinen Versicherungsschutz so zu gestalten, wie es seinen Bedürfnissen entspricht, also z. B. mit einem hohen oder niedrigen Selbstbehalt, mit unterschiedlichen Selbstbeteiligungen, mit einem sehr unfangreichen Leistungskatalog, mit einer vollständig freien Arztwahl oder der Akzeptanz bestimmter Einschränkungen.
Jeder Bürger hat bei Geburt und beim Versicherungswechsel einen Anspruch darauf, im Umfang der Regelleistungen unabhängig von seinem Gesundheitszustand ohne Risikozuschläge versichert zu werden. Um allen einen bezahlbaren Versicherungsschutz zu gewährleisten, muss jedes Krankenversicherungsunternehmen einen Pauschaltarif mit Kontrahierungszwang anbieten, der weder nach Alter, Geschlecht, Risiko oder sonstigen Kriterien differenziert.
Der soziale Ausgleich erfolgt nicht mehr wie bisher unkoordiniert und mit teilweise ungerechten Auswirkungen in der Gesetzlichen Krankenversicherung, sondern über das an den einheitlichen Kriterien der Leistungsfähigkeit und Bedürftigkeit ausgerichtete Steuer- und Transfersystem. Ein entsprechender Pauschalbetrag als Bestandteil des liberalen Bürgergeldes sorgt dafür, dass auch Bürger, die nur über geringe oder gar keine finanziellen Mittel verfügen, eine Krankenversicherung abschließen können.
Auch die Pauschalen für Kinder sowie die Kosten im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Mutterschaft werden durch die Steuerzahler finanziert.
Wir setzen damit auf ein freiheitliches, privates Versicherungsmodell, das auf den Prinzipien des Wettbewerbs unter Anbietern von Gesundheitsleistungen und Versicherungen und der sozialen Verantwortung beruht. Funktionsfähiger Wettbewerb entsteht durch Wahlfreiheit der Patienten, privatrechtliche Organisation der gesetzlichen Krankenkassen, durch Tariffreiheit und flexible Vertragsstrukturen. Nachhaltigkeit entsteht durch den Aufbau von Altersrückstellungen, die bei einem Wechsel des Versicherers nicht verloren gehen dürfen. Nur so ist der freie Kassenwechsel möglich.
Für die FDP gilt: Wahlfreiheit statt Zwangsversicherung, soziale Marktwirtschaft statt bürokratische Staatswirtschaft, Eigenverantwortung statt Bevormundung.
Aus meiner sicht werden sich auch die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen verbessern, wenn das System wieder ausreichen und richtig finanziert wird. Dann können die Ärzte und anderen Angestellten im medizinischen Bereich wieder angemessen entlohnt werden und werden zudem von viel sinnloser Bürokratie entlastet, die sie nur zusätzliche Arbeitszeit kostet, ohne dass den Patienten geholfen wird.
Mit freundlichem Gruß
Thomas Schäfer