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Thomas Lutze
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Frage von Josef K. •

Frage an Thomas Lutze von Josef K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Herr Lutze.

Sie vertreten das Saarland im Bundestag. Ich bin Saarländer und ich war jahrelang Soldat! Sie beziehen eindeutig Position in allen Bereichen gegen die Bundeswehr. Ob Somalia oder sonst wo in der Welt haben wir bislang Sicherungs-, Rettungs-, Hilfsmissionen erfüllt. Kammeraden sind dabei gestorben. Sind wir tatsächlich Mörder, sind wir tatsächlich so schlimm, dass man uns andauernd durch ihre Partei und ihre eigenen Postings angreifen muss. Was machen wir außer unseren Dienst. Sehen Sie in uns nur eine Bande durchgedrehter Killer?!? die daheim nur Kriegsfilme schaut und Ballerspiele spielt? Warum ist es so schwer die positiven Taten der Bundeswehr auch mal zu würdigen, das Andenken der gestorbenen Kammeraden zu ehren. Jeder der sich für die Bundeswehr entscheidet, entscheidet sich auch für den Dienst für Deutschland. Oder wie sehen Sie das?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Kuhn,

ich respektiere die Arbeit und die Leistungen der Soldatinnen und Soldaten. Sie bekommen von der Politik einen Auftrag und den erfüllen sie sehr gut und verantwortungsbewusst.
Die Politik muss sich allerdings die Frage stellen, ob eine Bundeswehr, also eine klassische Armee, die aktuellen Anforderungen überhaupt erfüllen kann. Auf Terroranschläge wie die in Paris kann man nicht derart reagieren, dass man Bombenflugzeige und Kriegsschiffe losschickt. Es ist schlichtweg das falsche Mittel für diese sehr reale und gefährliche Bedrohung. In den Wassertank einer Feuerwehr füllt man schließlich auch kein Kerosin, um einen Brand zu löschen. Aus meiner Sicht hat sich die Bedrohungslage in Europa seit 1990 grundlegend verändert. Die Zeiten, dass sich zwei hochgerüstete Militärblöcke gegenüberstehen ist zum Glück vorbei. Die Bundesrepublik wird von keinem anderen Land militärisch bedroht. Wozu wird also eine Bundeswehr gebraucht? Geht es noch um die Landesverteidigung oder geht es um den Kampf um Rohstoffe und um Macht im Nahen Osten und in Afrika? Meine Interneteinträge stehen im Zusammenhang mit der aktuellen PR-Kampagne der Bundeswehr. Diese Kampagne ist bewusst provozierend ausgelegt. Sie stellt die Bundeswehr u.a. als Abenteuer dar, wenn es darum geht neue Soldaten und Offiziere zu rekrutieren. Wer so unseriös und unverantwortlich öffentlich in Erscheinung tritt, muss sich nicht wundern, wenn auf der anderen Seite vielleicht auch überzogene Reaktionen kommen. Dies ist aber keine Verunglimpfung der Soldatinnen und Soldaten sondern eine Kritik am öffentlichen Auftreten der Bundeswehr.

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