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Thomas Lutze
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Frage von Michael S. •

Frage an Thomas Lutze von Michael S. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Lutze,

könnten Sie als Abgeordneter meines Wahlkreises einer neuen Steuergesetzgebung zustimmen, die folgendermaßen aussieht:

Es gibt nur noch eine Steuer, die der Verkäufer eines Produktes oder einer Dienstleistung an das Finanzamt abzuführen hat. Denkbar wären z. B. 16% vom Verkaufspreis eines jeden Produktes oder einer jeden Dienstleistung und 8% bei Produkten oder Dienstleistungen, die der öffentlichen Daseinsvorsorge dienen. (z. B. Lebensmittel, Textilien, Energien, Mieten, Wasser etc.)
M. E. würden jetzt für den Staat wesentlich höhere Einnahmen entstehen. Es fallen Steuerschlupflöcher weg, und niemand müsste mehr aus Angst vor einer Einkommenssteuer oder anderen Steuerarten ins Ausland fliehen. Einmal ganz davon abgesehen, dass hierdurch neues Wirtschaftswachstum durch steigende Kaufkraft entsteht, da es keinen Unterschied mehr zwischen Netto- und Bruttolöhnen gibt, wenn man die Sozialversicherungen in ähnlich übersichtlicher Weise gestaltet.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schneider,
Sie plädieren für eine radikale Vereinfachung des Steuersystems. Dem stehe ich kritisch gegenüber, denn ein solches System wird den unterschiedlichen Kräfteverhältnissen der Gesellschaft nicht gerecht. Getreu dem Grundsatz, dass starke Schultern auch mehr tragen sollen, plädiert DIE LINKE für ein abgestuftes System bei der Einkommenssteuer und einer Differenzierung bei den Konsumsteuern. Neben einem reduzierten Mehrwertsteuersatz finde ich die Einführung eines erhöhten Mehrwertsteuersatzes für Luxusartikel sinnvoll.
Auf den Prüfstand gehört die teils willkürliche Einteilung beim reduzierten Mehrwertsteuersatz, nicht jede Ermäßigung ist im Moment nachvollziehbar. Gerne stelle ich mich der weiteren Diskussion zum Thema.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Lutze

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