Frage an Thomas Lutze von Stephan K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo Hr. Lutze,
mit großer Besorgnis beobachte ich die Entwicklung radikaler Islamisten, sogenannten Salafisten,
in unserem Land. Meiner Meinung nach sind diese radikalen Muslime ein prozentual geringer Teil, der hier in Deutschland lebenden Menschen des islamischen Glaubens.
Sie richten vor allem für " ihre Leute" enormen Schaden an. Provitieren werden letztendlich wohl Anhänger der rechten Szene, die " schon immer gewusst haben " dass alle Muslime radikal sind.
Sollte man nicht auch mal von Seiten der Politik, an alle friedliebenden Gläubigen dieser Richtung appellieren, gegen Gewalt zu demonstrieren , und so ein Zeichen zu setzten.
Das würde vielerorts das Eis brechen.
mfG Stephan Kohl
Sehr geehrter Herr Kohl,
ich glaube, dass hier von mehreren Seiten die Religion missbraucht wird. In jeder der großen Weltreligionen gibt es radikale Kräfte, die ausschließlich auf ihre Macht schauen und die Überlegenheit gegenüber anderen Religionen und Wertanschauungen demonstrieren wollen. So wichtig und notwendig es ist, Zeichen zu setzen, Courage zu zeigen und dies auch öffentlich zu demonstrieren, man trifft damit meist die Ursachen dieser Konflikte nicht. So lange es auf der Welt und zunehmend auch in Europa soziale Ungerechtigkeiten, Spannungen zwischen Nationalitäten und schlichtweg Armut und Elend gibt, solange werden religiöse und politische Fanatiker mit ihren Phrasen die wunden Punkte in vielen Bevölkerungsschichten treffen. Mehr Gerechtigkeit, mehr Bildung und mehr Respekt vor der Meinung Andersdenkender sind die Wege in eine friedliche Welt.
Freundliche Grüße,
Thomas Lutze, MdB