Frage an Thomas Lutze von Karl N. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Guten Tag Herr Lutze.
Wie steht die LINKE eigentlich zu dem Ansinnen des Herrn Außenministers Westerwelle, Talibankämpfer durch Geldzuwendungen zum Ausstieg zu bewegen?
Für mich ist dies lachhaft, blauäugig und wirklichkeitsfremd.
Oder glaubt die Politik wirklich, dieses "Problem" mit Geld lösen zu können?
Mit besten Grüßen
K.Navky
Sehr geehrter Herr Navky,
ich glaube auch, dass man Frieden in Afghanistan ebenso wenig erkaufen wie herbei bomben kann. Und von den Taliban kann man halten was man will. Fakt ist leider, dass sie ein fester Bestandteil der dortigen Gesellschaft sind und an ihnen vorbei aller Voraussicht kein Staat zu machen sein wird. Die Politik zu Afghanistan ist seit Jahrzehnten davon geprägt, dass sich fremde Mächte militärisch eingemischt haben (zuerst die Engländer, dann die Sowjetunion und der CIA und jetzt die NATO). Wer allerdings ernsthaft annimmt, dass man die Taliban aufspalten und damit schwächen kann, indem man Teile von ihnen heraus kauft, der hat von der Mentalität und der Tradition in dieser Region nicht verstanden. Diese Dollars werden sich mit großer Wahrscheinlichkeit im Wirtschaftskreislauf der Waffenhandels wiederfinden.
Freundliche Grüße,
Thomas Lutze
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