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Thomas Jarzombek
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Frage von Emese B. •

Frage an Thomas Jarzombek von Emese B. bezüglich Humanitäre Hilfe

Guten Abend, wieso haben Sie sich im März diesen Jahres bei der Abstimmung über die Aufnahme von 5000 geflüchteten Menschen nicht an der Abstimmung beteiligt? Und was werden Sie jetzt - wo Moria brennt - tun, um eine noch größere Katastrophe zu verhindern?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Bodolay,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Bitte sehen Sie mir die späte Antwort nach. Die Situation der Menschen auf Moria war und ist unbestritten eine humanitäre Katastrophe.

Deshalb hat sich die Bundesregierung zunächst dazu entschlossen, 408 Familien in Deutschland aufzunehmen. Insgesamt werden somit über 1500 Menschen mit einer Bleibeperspektive zu uns kommen. Darüber hinaus hat Deutschland bereits damit begonnen, weitere Flüchtlinge aus Griechenland aufzunehmen. Darunter sind bis zu 150 unbegleitete minderjährige Asylsuchende. Diese Entscheidung wurde bereits vor Wochen getroffen und ist Teil einer gemeinsamen Initiative mit Frankreich und weiteren EU-Staaten.

Die Bundesregierung hat in diesem Jahr bereits 574 Personen in Deutschland aufgenommen. Dabei handelt es sich um 178 unbegleitete oder behandlungsbedürftige Kinder mit ihren Kernfamilien. Insgesamt werden wir etwa 2.750 Menschen von den griechischen Inseln übernehmen.

Deutschland hat in den vergangenen Jahren mehr Geflüchtete und Asylsuchende aus Griechenland aufgenommen als jedes andere europäische Land. Die Forderung nach einer sofortigen Evakuierung von Moria ist nachvollziehbar, wäre allerdings an dieser Stelle das falsche Signal. Die Chance auf ein gemeinsames europäisches Handeln würde dadurch eher behindert.

Wir machen die Steuerung der Migration und den Umgang mit Flüchtlingen im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft zu einer zentralen Frage.
Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und tun alles dafür, um den Menschen vor Ort zu helfen, besonders Schutzbedürftige evakuieren wir und bringen eine Europäisierung der Aufnahmeeinrichtungen voran.

Ferner ist es im weiteren Verlauf maßgebend, dass Griechenland das EU-Türkei Abkommen operativ umsetzt und auf europäischer Ebene die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) gelingt.

Wir müssen die Herausforderungen in der Migrationspolitik gemeinsam angehen. Nur so werden wir den Hilfesuchenden auf lange Sicht gerecht.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Jarzombek

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