Frage an Thomas Hacker von Christine R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Als ehrenamtliche Flüchtlingshelferin bin ich immer wieder erschrocken über die Entscheidungen des BAMF gerade im Hinblich auf Afghanistan.
Wie kann es sein, dass für Entscheidungen, die das Leben und die Gesundheit von Menschen betreffen, schlecht ausgebildete, über keinerlei Länderkenntnisse verfügende, "Laien" herangezogen werden?
Warum ist es nicht möglich, auch trotz hohem Antragsvolumen, die Mitarbeiter vernünftig auf je ein Land zu schulen und auch nur über Anträge aus diesem Herkunftsland urteilen zu lassen?
Warum wird immer noch zwischen Anhörer und Entscheider getrennt? Eine Kommunikation findet immer zum großen Teil nonverbal statt, dieser Aspekt geht bei der gängigen Praxis verloren.
Die Klageflut bei den Verwaltungsgerichten spricht nicht für eine hohe Qualität des BAMF, das ich auch durch meine Steuergelder mitfananzieren muss.
Sehr geehrte Frau Raithel,
auch meiner Meinung nach handelt es sich bei Afghanistan nicht um einen sicheren Drittstaat, wie z.B. die regelmäßigen Attentate und die ausländische Militärpräsenz dort zeigen. Das Jahr 2015 war für das BAMF in Nürnberg ein Ausnahmejahr, erhebliche Stellen mussten geschaffen und besetzt werden, um die stark gestiegenen Fallzahlen zu bewältigen und nach und nach abzuarbeiten. Notwendig ist es sicher die Schulung der Mitarbeiter konsequent fortzusetzen. Grundvoraussetzung für Anhörungen ist, ausgebildete Dolmestscher bei den Gesprächen zu haben. Eine Trennung zwischen Anhörer und Entscheider halte ich allerdings im Rahmen des Vier-Augenprinzips für sinnvoll.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Hacker