Frage an Thomas Hacker von Torsten G. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Hacker,
sie sprechen sich klar gegen die Gründung einer Pflegekammer in Bayern und Bundesweit aus. Sie begründen dies mit der Zwangsmitgliedschaft und den daraus resultierenden, zu entrichtenden Beiträgen. Wie sind die Pläne der FDP die Kammern der Ärzte, Psychotherapeuten, Rechtsanwälte und Architekten abzuschaffen um diesen Berufsgruppen ihre freiheitlichen Rechte zu ermöglichen? Dies wäre ja eigentlich nur die logische Konsequenz ihrer Behauptung.
Mit freundlichem Gruß
Torsten Gayk
Sehr geehrter Herr Gayk,
wie Sie richtig ausgeführt haben, spreche ich mich gegen die Einrichtung einer Pflegekammer in Bayern aus. Es sind allerdings nicht alleine Kostengründe, die gegen diese Idee sprechen.
Die zweifellos existierenden Probleme im Bereich der Pflege lassen sich durch eine Kammer nicht lösen. Die Branche braucht weder mehr Bürokratie noch eine ausgeweitete staatliche Kontrolle. Vielmehr muss durch höhere Löhne und flexiblere Arbeitszeiten die Attraktivität des Pflegeberufs gesteigert werden. Nur so kann der Bedarf an qualifizierten Pflegerinnen und Pflegern abgedeckt werden.
Die Abschaffung sämtlicher Kammern wird in der FDP seit vielen Jahren kontrovers diskutiert. In den freien Berufen haben sie sich vielfach als geeignete Regelungsinstanzen und Interessenvertretungen erwiesen. Die Ausdehnung des Kammersystems auf immer weitere Berufsgruppen ist jedoch nicht notwendig und auf Grund entstehender Kosten und Bürokratie auch nicht wünschenswert.
In der Pflege werden die typischen Aufgaben einer Kammer bereits von den Berufsverbänden und der Gewerkschaft ver.di übernommen. Daher besteht keine Notwendigkeit, Debatten über die Veränderung bestehender Strukturen zu führen. Vielmehr sollten wir unsere Energie darauf verwenden, uns mit den drängenden und tatsächlich bestehenden Problemen zu befassen.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Hacker, MdL