Frage an Thomas Flierl von Petra S. bezüglich Kultur
Hallo Herr Dr. Flierl,
gibt es eine Aussicht auf eine rettende Lösung für den Vorbau des Tränenpalastes? Ich hoffe, dass Sie Ihre schützende Hand über dieses Objekt legen werden, wenn auch evtl. in filetierter Form. Neben Ihren bewundernswerten Großprojekten gehört gerade auch dieser Vorbau zu einem abgerundeten Bild Ihres Handelns. Der Vorbau des Grenzübergangs Friedrichstraße ist ein einzigartiges Geschichtszeugnis in der Stadt Berlin.
Mit freundlichen Grüßen
Petra Scherer
Sehr geehrte Frau Scherer,
die Technik macht´s möglich, dass ich Ihnen aus meinem Urlaubsort eine Antwort auf Ihre Frage geben kann .... Ich befürchte, dass der Vorbau des Tränenpalastes verloren ist. Unsere Bemühungen gegenüber der Stadtenwicklungsverwaltung, flankiert durch zahlreiche Gespräche meines Hauses auf Arbeitsebene, führten nicht dazu, dass der (spätere) Anbau des eigentlichen Grenzübergangsgebäudes unter Denkmalschutz gestellt wird. Ich selbst finde ihn nicht zuletzt architektonisch sehr interessant, weshalb ich den Abriss außerordentlich bedauere. Aber Planungen des zukünftigen Investors sehen dies nicht vor. Ich hege große Sympathie für den engagierten Appell von Nikolus Bernau gestern in der Berliner Zeitung; gleichwohl sollten wir die Gelegenheit nutzen, übermorgen quasi Abschied zu nehmen, wenn der Tränenpalast, so wie wir ihn kennen, ab 9 Uhr vermutlich letzzmalig besichtigt werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Thomas Flierl