Frage an Thea Dückert von Nils H. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrte Frau Dr. Dückert,
durch die Finanzkrise und der Angst vor einer Rezession ist der ÖlPreis stark gesunken. Die Benzinpreise sind diesem auch gefolgt.
Vor ein paar Monaten wurde der Bevölkerung erklärt, dass der Gaspreis aufgrund von Verträgen auch steigen muss, wenn der Ölpreis steigt. Nun sinkt der Ölpreis rapide und die Energiekonzerne erhöhen wieterhin die Gaspreise.
Gilt hierbei dann nicht mehr der Vertrag der Industrie. Irgendwie verstehe ich die Logik nicht und weshalb wird dieses Thema von der Politik nicht auf den Tisch gebracht?
Problematisch ist, dass bei der Gaspreiserhöhung das verfügbare Einkommen der Privathaushalte noch weiter sinken wird und damit auch weniger konsumiert wird und damit die Konjunktur noch stärker belastet.
Hat die Politik darauf keinen Einfluss oder sind die Steuereinnahmen durch die Gaspreiserhöhung wichtiger?
Vielen Dank schon mal im Voraus für Ihre Bemühungen und für die Beantwortung meiner Frage.
Sehr geehrter Herr Heinen,
Die Gaspreisentwicklung folgt dem Ölpreis in der Regel mit einer Verzögerung von sechs Monaten. Ich rechne deshalb damit, dass im nächsten Frühjahr die Gaspreise fallen.
Leider ist die Preisbindung des Gases an den Ölpreis in vielen langfristigen Verträgen festgeschrieben. Rein von der Sache her gibt es aus meiner Sicht keine Begründung für diese Koppelung, sie gehört abgeschafft.
Faire Gaspreise wird es aus meiner Sicht nur durch echten Wettbewerb auf dem Gasmarkt geben. Das berührt Fragen der Transparenz der Preisgestaltung und des Netzzugangs.
Hierfür setzen wir Grüne uns genauso ein, wie für mehr Energiesparen, mehr Effizienz (beispielsweise durch eine bessere Wärmedämmung) und den Ausbau Erneuerbarer Energien. Nur wenn wir Energie sparen oder erneuerbar erzeugen werden wir uns von dem zwangsläufigen Preisanstieg bei konventionellen Energieträgern (aufgrund rückläufiger Vorkommen) abkoppeln können.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Thea Dückert