Wieso haben Sie neutral gestimmt bei der Frage, wie es mit dem Deutschlandticket weitergehen soll? Was wäre denn kurzfristig eine bessere Lösung?

Guten Tag Frau H.,

das Deutschlandticket ist absolut das richtige – aber es gibt immer noch zu viele Menschen in Deutschland, für die das Ticket deutlich zu teuer ist. Die Frage war ja: „Das Deutschlandticket soll über 2025 hinaus zu einem ähnlichen Preis wie bisher angeboten werden“ – und ich bin zwar definitiv dafür, dass das Deutschlandticket weiterhin angeboten wird, aber eben deutlich günstiger.

Ein Preis von 49 Euro im Monat mag für einige eine Erleichterung sein, aber für viele Menschen mit geringem Einkommen ist das immer noch eine große finanzielle Hürde. Gerade für Menschen, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind – ob Pendlerinnen, Azubis, Studierende oder Rentnerinnen – müssen Mobilitätskosten so niedrig wie möglich sein. Ein 9-Euro-Ticket wäre ein echter Fortschritt, denn es würde nicht nur finanziell entlasten, sondern auch dazu beitragen, dass mehr Menschen das Auto stehen lassen und umweltfreundliche Verkehrsmittel nutzen.

Kurzfristig ist es daher die beste Lösung, den Preis wieder auf 9 Euro zu senken. Denn was nützt ein vergünstigtes Ticket, wenn viele es sich immer noch nicht leisten können? Ein niedrigpreisiger, gut ausgebauter Nahverkehr ist nicht nur eine soziale Maßnahme, sondern auch eine Frage der Klimagerechtigkeit. Gleichzeitig müssen wir dringend in den Ausbau von Bus- und Bahnangeboten investieren, besonders im ländlichen Raum. Denn Mobilität darf nicht vom Wohnort oder Geldbeutel abhängen.

Langfristig ist unser Ziel ein vollständig kostenfreier Nahverkehr, finanziert durch eine solidarische Umlage und eine höhere Besteuerung derjenigen, die von der aktuellen Autoverkehrsdominanz profitieren. Denn Mobilität ist ein Grundrecht – und sie muss für alle Menschen zugänglich sein.