Das Foto zeigt eine Portraitaufnahme von Tabea Rößner vom Juni 2021.
Tabea Rößner
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Martin G. •

Frage an Tabea Rößner von Martin G. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Rößner,

wie halten Sie es neben dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs mit der Modernisierung und dem Ausbau der Radwege in Mainz und Umgebung. Vorfahrt, sicher und neue Wege für Radfahrer würde das Radfahren hier noch attraktiver machen.

Grüße

Martin Gelhard

Das Foto zeigt eine Portraitaufnahme von Tabea Rößner vom Juni 2021.
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Gelhard,

das Fahrrad sollte als gleichberechtigtes Fahrzeug anerkannt werden. Das Abschieben auf schlechte, gefährliche Fahrradwege passt nicht dazu. Mit der grünen Bundestagsfraktion setze ich mich deshalb für eine fahrradfreundlichere Straßenverkehrsordnung ein. Ich selbst lege in Mainz und in Berlin möglichst viele Wege mit dem Fahrrad zurück. Es macht Spaß, ist gesund, umwelt- und stadtverträglich. Es wird höchste Zeit, dass wir dies politisch anerkennen. In Mainz und Umgebung verzichten immer mehr Menschen bewusst auf ein eigenes Auto und nutzen stattdessen Rad, Bus oder Bahn - wenn sie denn fährt -, teilen sich das Auto mit den Nachbar, wie ich das praktiziere, oder gehen zu Fuß.

Wir GRÜNE setzen daher auf einen Moblititätsmix aus öffentlichem Verkehr, Fahrrad, E-Bike, Car-Sharing, Ruftaxi oder Mitfahrzentralen, aus Nachbarschaftsauto und Bürgerbus. Gerade für die Stadt ist das Fahrrad das ideale und oft schnellste Verkehrsmittel. Elektrofahrräder vereinfachen auch den weniger Sportlichen das Nutzen des Rades.

Die Politk von der kommunalen bis zur Bundesebene sollte nicht nur den Freizeitverkehr, auch den Alltagsradverkehr stärker fördern. Bund und Land müssen ihre Förderpraxis darauf anpassen und Kommunen in die Lage versetzen, eine fahrradfreundliche Politik umzusetzen.

Der Bundesgesetzgeber sollte Tempo 30 zur stadtverträglichen Regelgeschwindigkeit in geschlossenen Ortschaften machen. Fahrradfahren und das Zu-Fuß-Gehen werden so ohne Aufwand sicherer und schneller. Gleichzeitig können Lärm und Abgase reduziert werden. Unfälle zwischen Fußgängern und Radfahrern mit dem motorisierten Verkehr enden bei Tempo 50 häufig mit schweren Verletzungen oder tödlich. Eine Einführung von Tempo 30 senkt dieses Risiko deutlich. Gerade das Radfahren für ältere Menschen und Kinder wird attraktiver. Tempo 30 ist ein wichtiges Ziel der GRÜNEN für eine stadtverträgliche Verkehrspolitik. Dies ist gerade für die Stadt Mainz ein praktikable Lösung, weil sie kostengünstig ist. Ein weiteres Instrument ist das Einführen von Straßen mit Vorfahrt für den Radverkehr. Das setzt allerdings auch ein Umdenken der Autofahrer voraus.

Leider hat die Stadt wegen der Verschuldung wenig Handlungsspielraum. Unsere Verkehrsdezernentin Katrin Eder tut, was sie kann und setzt sich für eine Verbesserung der Fahrradinfrastruktur ein. Das Fahrradverleihsystem in Mainz wird beispielsweise gut angenommen.

Herzliche Grüße
Tabea Rößner

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