Das Foto zeigt eine Portraitaufnahme von Tabea Rößner vom Juni 2021.
Tabea Rößner
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Jörn D. •

Frage an Tabea Rößner von Jörn D. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrte Frau Rößner,

was halten Sie von einem Verbot des Verkaufs oder der Einfuhr von Stopfleber in Deutschland?

Die Herstellung von Stopfleber ist wegen Ihrer Grausamkeit bereits verboten, dennoch werden in Deutschland über 100 Tonnen Stopfleber pro Jahr verkauft. Ich finde das skandalös.

Wie würde sich ein Verbot umsetzen lassen und würden Sie ein solches vorhaben unterstützen?

Mit freundlichen Grüßen
Jörn Donneau

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Donneau,

vielen Dank für Ihre Anfrage zu einem Einfuhrverbot für Stopfleber, zu der ich sehr gerne Stellung beziehe.

Wie Sie schreiben, ist die Herstellung von Stopfleber in der Bundesrepublik wie in den meisten EU-Staaten aus Tierschutzgründen verboten. Die gewaltsame Zwangsernährung von Enten und Gänsen mit dem Ziel, das Gewicht der Leber von normalerweise 80 Gramm innerhalb kurzer Zeit auf 1000 Gramm zu steigern, ist unverantwortliche Tierquälerei, noch dazu für ein Luxusprodukt.

Aus Tierschutzgründen wäre ein Verbot des Verkaufs bzw. ein Einfuhrverbot wünschenswert, um in den Produktionsländern wie Frankreich und Ungarn die Produktion nicht weiter zu fördern. Jedoch steht dem das EU-Recht entgegen. Ein einseitiges nationales Verbot oder eine Beschränkung der Einfuhr ist nach geltendem EU-Recht grundsätzlich nicht zulässig, da der freie Warenverkehr eine Freiheit ist, die der Binnenmarkt garantiert (Artikel 34 und 35 der Vertrages über die Arbeitsweise der EU).

Wir GRÜNE im Bundestag setzen uns dafür ein, dass die Bundesregierung auf EU-Ebene ein europaweites Herstellungsverbot anstrengt. In Frankreich wurde die Stopfleber jedoch zum nationalen und gastronomischen Kulturerbe erklärt und ist deshalb von französischen Tierschutzgesetzen ausgenommen. Ein EU-weites Verbot ist deshalb schwer durchsetzbar. Dennoch lohnt es sich, wenn Sie die Europa-Abgeordneten der verschiedenen Parteien ansprechen und sie für dieses Thema sensibilisieren.

Herzliche Grüße

Tabea Rößner

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