Frage an Tabea Rößner von Klaus W. bezüglich Tourismus
Sehr geehrte Frau Rößner,
Die Reputation einer Landeshauptstadt ist mit Sicherheit das Aushängeschild einer jeglichen Region.
Tourismus zur Stärkung der handelswirtschaftlichen Kultur ansässiger Gewerbebetriebe und Unternehmen wichtig.
Ist es Ihrer Meinung jedoch vertretbar, dass in einer Zeit knapper Kassen darüber diskutiert wird, dass umfangreiche Baumaßnahmen in Mainz (Stadium 05) mit öffentlichen Geldern gefördert werden sollen.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Windolf
Sehr geehrter Herr Windolf,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Vorab möchte ich schicken, dass die Bedeutung der 05er und des Fußballs in Mainz außerordentlich groß ist. Die 05er sind ein Aushängeschild für Mainz, tragen damit auch zur Reputation der Landeshauptstadt bei und befördern den Tourismus.
In den vergangenen Wochen wird vor allem der Vergleich zu Kaiserslautern gezogen, wo sich das Land am Ausbau des Stadions sehr großzügig beteiligt hat. Als Mainzer/in kann man da richtig neidisch werden. Ich bin davon überzeugt, dass das Land - wenn der Standort feststeht und die Pläne für ein größeres Stadion in Mainz vorliegen - sicher auch Zuschüsse geben wird.
Dennoch ist die Frage sehr wohl berechtigt, ob in Zeiten knapper Kassen öffentliche Gelder beispielsweise in einen Stadionbau fließen sollten. Ich denke, es kann nicht Aufgabe der öffentlichen Hand sein, Stadien zu bauen. Gerade in Zeiten knapper Kassen muss eine konsequente Aufgabenkritik erfolgen und Prioritäten erarbeitet werden. Für mich hat beispielsweise die Ausstattung der Schulen und der Ausbau von Kinderbetreuung eine höhere Priorität. Denn eine gute Bildung unserer Kinder, frühkindliche und sprachliche Förderung und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind meines Erachtens wichtigere und langfristiger wirkende Standortfaktoren. Dies sollten wir bei aller Liebe zum Fußball immer mitbedenken.
Herzliche Grüße
Tabea Rößner