Frage an Sylvia Jörrißen von Lothar B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Guten Tag Frau Jörrißen,
ich habe gerade Ihr Abstimmungsverhalten zu dem Fracking Thema gesehen. Jetzt frage ich mich wie jemand der sich ein wenig mit diesem Thema beschäftigt hat gegen ein Frackingverbot stimmen kann. Schaut man sich die Bilder aus den USA an, dann bleibt nach Fracking nur verbrannte Erde. Haben Sie sich so etwas schon mal vor Ihrer Abstimmung angesehen? Ich würde mich freuen wenn Sie mir Ihr Begründung für Ihre Entscheidung mal darstellen würden.
Mit freundlichen Grüßen
Lothar Bloemberg
Sehr geehrter Herr Bloemberg,
haben Sie herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Für mich steht beim Thema Fracking der Schutz der Natur und der Gesundheit an erster Stelle. Ich kann Ihnen versichern, dass ich diesbezüglich nicht bereit bin, Kompromisse jeglicher Art einzugehen.
Ich halte es daher grundsätzlich für wichtig, der Fracking-Technologie als technischer Innovation zunächst kritisch entgegenzutreten. Denn dies führt dazu, dass es zu einer umfassenden Prüfung und sachlichen Auseinandersetzung kommt, die notwendig ist, um mit Sicherheit garantieren zu können, dass keine negativen Konsequenzen eintreten werden.
Wir dürfen uns nicht grundsätzlich Forschung und Entwicklung verschießen. Es gilt, dass die wissenschaftliche Erforschung und Erprobung der Methode durch Experten Grundvoraussetzung für ihren Einsatz ist. Das ist selbstverständlich. Ein Film ist hier keine vertrauenswürdige Basis und kann nicht Grundlage einer Entscheidung sein.
Für die CDU/CSU bleibt der Schutz von Gesundheit, Umwelt und Trinkwasser oberstes Gebot. Gleichzeitig muss der gesetzliche Rahmen für die Erdgasförderung schon aus verfassungsrechtlichen Gründen einen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn offen halten sowie die seit Jahrzehnten praktizierte konventionelle Erdgasförderung in Deutschland auch weiterhin ermöglichen.
Leider sind die Gespräche innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion zu diesem Thema immer noch nicht beendet, so dass das Gesetzgebungsverfahren noch nicht abgeschlossen werden konnte. Ich hoffe, dass es nun bald zu einer Zustimmung der SPD-Fraktion kommt, damit die anspruchsvollen Vorgaben zum Schutz von Mensch und Umwelt endlich umgesetzt werde können.
Mit freundlichen Grüßen
Sylvia Jörrißen MdB