Sehr geehrte Frau Hahn ich würde gern wissen, was Sie u. Ihre Partei in der nächsten Legislaturperiode konkret an Maßnahmen und Forschungsgeldern für an LongCovid und ME/CFS Erkrankte planen?
Laut der WHO sind in Europa allein 36 Millionen Menschen von LongCovid betroffen - dies ist ein Problem, das wirklich alle angeht, nicht nur einzelne Abgeordnete im Bereich Gesundheit!
Die Auswirkungen sind massiv- für Betroffene lebenszerstörend, für Länder wirtschaftsgefährdend und aufgrund der Untätigkeit der Politik in den letzten Jahren auch demokratiegefährdend.
Die einzelnen Mitgliedsstaaten sind mit der Thematik heillos überfordert und machen wenig bis gar nichts, um diese Katastrophe in den Griff zu kriegen.
Was können wir als Betroffene von der EU und unseren Abgeordneten erwarten?
Ich weiß, dass viele von uns unsere Wahlentscheidung ausschließlich von diesem Thema abhängig machen werden und würde mich darum über eine aussagekräftige Antwort freuen, die nicht die Zuständigkeit an andere abschiebt.
Vielen Dank und beste Grüße
Sehr geehrte Frau K.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Nachfrage. Für mich ist vollkommen klar: Die Europäische Union muss LongCovid- und ME/CFS-Betroffene ernstnehmen und einen grenzübergreifenden Fokus zur Erforschung und Erleichterung schaffen.
Die Europäische Union kann noch mehr machen, um das Thema anzugehen. Die FDP im Europäischen Parlament hat sich dafür eingesetzt. Sowohl in den Verhandlungen zum Mehrjährigen Finanzrahmen 2021-2027 wie auch in jedem Jahreshaushalt der EU haben wir uns für eine deutliche Stärkung der EU-Mittel für Forschung eingesetzt. Besonders im Fokus lag dabei das Programm „Horizon Europe“, das auch schon Gelder für die Forschung zu LongCovid bereitgestellt hat. Meine FDP-Kollegen im Haushalts- und im Gesundheitsausschuss, Moritz Körner und Andreas Glück, haben sich darüber hinaus dafür stark gemacht, dass in den Jahreshaushalten ein Anteil der Forschungsgelder für die Forschung zu LongCovid zweckgebunden wird.
In der nächsten Legislaturperiode wird der nächste Mehrjährige Finanzrahmen 2028-2034 vorgestellt, verhandelt und beschlossen. Wir als FDP werden uns wieder dafür einsetzen, dass dabei Gelder für den Forschungsbereich umgewidmet werden. Denn dort kann nicht nur grenzübergreifender Mehrwert geschaffen, sondern konkrete Lösungen für die EU-Bürgerinnen und -Bürger gefunden werden.
Ich hoffe, dass ich Ihnen hiermit weiterhelfen konnte. Das Bewusstsein für LongCovid- und ME/CFS-Betroffene muss in der EU und bei uns im Parlament noch stärker werden. Ich werde mich mit konkreten Finanzierungsmaßnahmen weiterhin dafür einsetzen. Denn dort kann die EU wirklich helfen.
Mit freundlichen Grüßen
Svenja Hahn